Novomatic will Weltmarktführer werden

Der österreichische Glücksspielriese Novomatic mit Sitz in Gumpoldskirchen (Bezirk Mödling) will in den nächsten fünf Jahren Weltmarktführer werden. In Europa ist Novomatic bereits Nummer eins am Glücksspielmarkt.

Die Weltmarktführerschaft soll „in einem Zeitraum von drei bis fünf Jahren gelingen“, kündigte Novomatic-CEO Harald Neumann am Rande der Glücksspielmesse G2E in Las Vegas (USA) an. Das Wachstum, das Novomatic anstrebt, muss allerdings auch finanziert werden. Ein Börsengang im heurigen Jahr wurde vor kurzem abgesagt. „Das haben wir uns sehr wohlüberlegt, denn natürlich ist auch ein IPO eine mögliche Finanzierungsoption“, betonte Neumann.

Fest steht laut Neuman jedoch: „Wir wollen weiter wachsen und wir müssen, um Weltmarktführer zu werden, auch künftig viel Geld für Akquisitionen in die Hand nehmen.“ Wie solche Übernahmen konkret finanziert werden sollen, stehe aber noch nicht fest. Eile habe man keine: Einerseits würden die Märkte attraktiv bleiben und andererseits gebe es auch andere Finanzierungsmöglichkeiten als einen Börsengang, meinte der Konzernchef: „Nachdem es derzeit keine Notwendigkeit ist, schauen wir uns an, ob wir dazu nächstes Jahr wieder Überlegungen starten oder nicht.“

2.000 Spielhallen mit 70.000 Maschinen

In Deutschland und in Italien kommen auf den Glücksspielmarkt jedenfalls neue regulatorische Regeln zu. Auch wenn diese den Konzern laut Neumann schlussendlich stärken würden, gebe es Herausforderungen. Außerdem brauche der erfolgte Zukauf der Mehrheitsanteile der australischen Glücksspielfirma Ainsworth noch einige Genehmigungen. Diese erwartet sich Neumann bis Jahresende.

Novomatic-Zentrale

APA/Fohringer

In Europa hat Novomatic mehr als 2.000 Spielhallen mit 70.000 Maschinen. Zwar sind die Investitionen hoch, weil auch Hallen betrieben werden, aber schlussendlich dürfte sich das Geschäftsmodell lohnen. Am US-Markt spielt sich dieses Geschäftsmodell im Wortsinn nicht. Dort gehe es nur darum, die Geräte auf den Markt zu bringen.

Wachstumsmarkt: USA

Auf der G2E will der Konzern deshalb nicht nur Präsenz zeigen, erklärte Neumann: „Wenn man die Nummer eins weltweit sein will, dann braucht man einen höheren Marktanteil in den USA.“ Zum Erfolg in Nordamerika will man mit der 53-Prozent-Beteiligung an Ainsworth kommen, die am US-Markt bereits vertreten ist. Der derzeitige Marktanteil von Ainsworth „soll von derzeit drei bis vier Prozent in den nächsten Jahren auf zehn Prozent gesteigert werden“.

Der Glückspielkonzern betreibt nicht nur Spielhallen und stellt Spielautomaten her, sondern ist auch im Sportwetten- und Lotterienbereich aktiv. Zum Novomatic-Imperium gehören mittlerweile etwa 220 vollkonsolidierte Firmen weltweit. Der Umsatz betrug vergangenes Jahr etwa 2,3 Milliarden Euro, der Gewinn knapp 160 Millionen Euro.

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