Die richtige Hygiene in der Erkältungszeit

Im Winter sind Erkältungskrankheiten besonders häufig. Schnupfen, Husten oder Halsweh sind die ersten Folgen einer Infektion mit Viren, die das kaltfeuchte Klima lieben. Mit der richtigen Hygiene kann man sich schützen.

Viren werden hauptsächlich mittels Tröpfcheninfektion, also feinen, feuchten Ablagerungen auf vielbenutzen Oberflächen oder durch die Atemluft übertragen, erklärt Apotheker Andreas Gentzsch aus St.Pölten. „Alles, was wir angreifen, kann mit Viren verunreinigt sein. Daher kommt der Handhygiene eine große Bedeutung bei der Übertragung von Infekten und Krankheiten zu“, so Gentzsch.

Viren lauern auf Türschnallen und Einkaufswägen

Besonders in öffentlichen Verkehrsmitteln, bei Türschnallen oder Einkaufswägen, im Lift, bei öffentlichen Computern, Münzen, Geldscheinen und fremden Handys sollte man laut Apotheker daran denken, dass die Gegenstände vorher eine erkrankte Person angegriffen und damit verunreinigt haben könnte. Da das Angreifen dieser Gegenstände nicht vermeidbar ist, empfiehlt Gentzsch häufiges Händewaschen sowie die regelmäßige Verwendung eines Händedesinfektionsmittels.

Händewaschen mit Seife

ORF NÖ

Die Hände sollten regelmäßig gewaschen und desinfiziert werden

Händedesinfektionsmittel bestehen meist aus einer alkoholischen Lösung, die in ausreichender Menge angewendet werden sollte. Bei wiederholter Anwendung kann die Haut leicht trocken werden. Daher empfiehlt der Apotheker das Einschmieren mit einer pflegenden Repair-Handcreme.

Mund und Nase sind „Eintrittspforte für Keime“

„Gerade Mund und Nase mit ihren Schleimhäuten sind Eintrittspforte für alle Keime, weshalb man aus Hygienegründen nur mit gut gereinigten Händen das Gesicht oder Nahrung berühren sollte“, so der Apotheker. „Grundsätzlich sollten daher auch Begrüßungen und Verabschiedungen etwas förmlicher gehalten werden.“

Gegen eine Infektion über die Nasenschleimhäute bewährten sich nach den Angaben des Apothekers gelhaltige Nasensprays. „Diese beinhalten meist Carrageen, einen zähflüssigen Stoff, der hauptsächlich aus Meeresalgen gewonnen wird. Dieser bildet einen Schutzfilm, der das Austrocknen der Nasenschleimhäute verhindert und gleichzeitig die Luftkeime fernhält“, erklärt Gentzsch.

Grippe Schnupfen Taschentuch

APA/dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Der Apotheker empfiehlt aus hygienischen Gründen ausschließlich Papiertaschentücher zu verwenden

Das Vernebeln oder Verdunsten hochwertiger ätherischer Öle kann ebenso eine schützende Wirkung haben. Geeignete Duftmischungen enthalten Eukalyptus-, Teebaum-, Fichtennadel- oder Pfefferminzöl. Diese Öle erfrischen nicht nur abgestandene Raumluft, sondern fördern auch die Selbstheilungskräfte.

Trotz bestmöglicher Vorsorge kann man eine Erkältung nicht ausschließen. „Um andere Menschen nicht anzustecken, sollte nur in ein Taschentuch oder in die Armbeuge gehustet und geschnupft werden“, so der Apotheker. Er empfiehlt außerdem nur Papiertaschentücher, und diese möglichst nur einmalig, zu verwenden. „Mit diesen einfachen Verhaltensregeln kann die Keimbelastung für die Umgebung massiv reduziert werden und eine Verbreitung der eigenen Erkältungskrankheit eingeschränkt werden“, so Gentzsch.