Sellerie: Tolle Knolle seit dem Mittelalter

Belebend, appetitanregend und gesund soll er sein: Bis in die jüngste Vergangenheit galt der Sellerie sogar als natürliches Aphrodisiakum. Dass der „Zeller“ mehr als nur klassisches Wintergemüse sein kann, zeigt das heutige Rezept.

Um Sellerie - im Volksmund auch Zeller genannt - ranken sich viele Legenden. Schon die Nymphe Calypso soll laut dem griechischen Dichter Homer Sellerie für ihren Zaubertrank benutzt haben, um Männer zu verführen. Im Mittelalter stellten weise Frauen angeblich aus Sellerie eine Salbe her, durch die man unwiderstehlich wurde und bis in die jüngste Vergangenheit galt Sellerie als natürliches Aphrodisiakum.

Ob Sellerie diesen Ruf zu Recht genießt, konnte wissenschaftlich nicht bewiesen werden. Auf jeden Fall wirkt dieses Knollen- und Wurzelgemüse durch seine ätherischen Öle belebend und appetitanregend. Außerdem enthält Sellerie wertvolle Mineralstoffe wie Kalzium, Eisen und Phosphor sowie die Vitamine B, C und E. 100 Gramm Sellerie haben nur 38 Kalorien.

Sellerie

Wikimedia Commons / Dinkum

Sellerie: belebend und appetitanregend

Einkaufstipp: Auf runde feste Knollen ohne faulige oder schimmelige Stellen achten. Wiegt die Knolle relativ wenig und fühlt sich weich an, ist sie überlagert und innen bereits schwammig.

Lagerung: Ganze Knollen kann man im Gemüsefach des Kühlschranks etwa zwei Wochen aufbewahren. Selleriestücke sind - in Frischhaltefolie gewickelt - etwa eine Woche im Kühlschrank lagerbar.

Tipp: Im Sommer und Frühherbst bekommt man Knollen mit grünen Blättern. Dieses zarte Grün ist - feingehackt - eine pikante und vitaminreiche Würze für Suppen und Gemüse. Geschälte Sellerie verfärbt sich an der Luft. Für Salate und Rohkost Sellerie nach dem Schälen mit etwas Zitronensaft beträufeln.

Tiefkühltipp: Geschält, in kleine Würfel oder Stücke geschnitten und kurz vorgekocht, kann man Sellerie gut tiefkühlen.

Sellerie-Rouladen

Zutaten für 4 Portionen:

  • 500 g Sellerie
  • Salz
  • 4 Rindsschnitzel (á etwa 150 g)
  • Pfeffer aus der Mühle
  • 4 EL Estragonsenf
  • 16 Scheiben Hamburgerspeck (etwa 150 g)
  • 2 EL Mehl (glatt) zum Wenden
  • 2 EL Butter
  • 1-2 EL Öl
  • 100 ml Weißwein (trocken)
  • ½ l Rindsbouillon
  • 3 EL Sauerrahm
  • 20 g Mehl (glatt)

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Samstagvormittag“, 9.2.2019

Zubereitung: Sellerie schälen, 300 g Sellerie in 0,5 cm dicke Stifte schneiden. Stifte in Salzwasser etwa fünf Minuten kochen. Danach abseihen und gut abtropfen lassen. Die restlichen Sellerie kleinwürfelig schneiden. Rindsschnitzel vorsichtig zwischen Frischhaltefolie klopfen, Folie entfernen und Schnitzel salzen sowie pfeffern. Auf einer Seite mit jeweils einem Esslöffel Senf bestreichen. Jedes Schnitzel mit vier Speckscheiben und gleichmäßig vielen Selleriestiften belegen. Seitenlängen vom Fleisch einschlagen, Schnitzel eng einrollen und die Enden mit Zahnstochern fixieren.

Rouladen in Mehl wenden. Butter mit Öl erhitzen, Rouladen darin anbraten, rohe Selleriewürfel beifügen und etwa fünf Minuten mitrösten, mit Weißwein aufgießen, vollständig einkochen lassen, mit Bouillon auffüllen und die Rouladen zugedeckt bei geringer Hitze etwa 50-60 Minuten weich dünsten.

Rouladen aus der Sauce nehmen und die Sauce pürieren. Sauerrahm mit Mehl glatt rühren und Saft damit binden. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Zahnstocher von den Rouladen entfernen, Rouladen wieder einlegen und noch etwa fünf Minuten ziehen lassen. Rouladen diagonal durchschneiden und mit Erdäpfelpüree oder Teigwaren anrichten.

Rezept erstellt von Andrea Karrer