Hilfe bei Mundtrockenheit

Mundtrockenheit klingt zunächst nicht so dramatisch. Wenn sie aber lange anhält, fallen das Sprechen und vor allem das Schlucken laut Apotheker Dieter Kröner schwer. Ätherische Öle können unter anderem bei Mundtrockenheit helfen.

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 10.4.2019

Laut Dieter Kröner von der Raimund-Apotheke in Pernitz (Bezirk Wiener Neustadt) ist bei Mundtrockenheit auch das Schmecken beeinträchtigt oder wird von einem Brennen im Mund begleitet. Harte Kanten am Essen verursachen dann noch zusätzlich schmerzhafte Verletzungen am Gaumen oder in der Mundschleimhaut, so Kröner.

Die Ursachen sind in den meisten Fällen eher harmlos:

  • Zu wenig getrunken
  • Trockene Luft
  • Mundatmung, vor allem in der Nacht
  • Alter
  • Raucher: gefäßverengende Wirkung des Nikotins
  • Erkältung/ Schnupfen: Mundatmung zur Folge
  • Diabetes: vermehrtes Wasserlassen, häufiges Durstgefühl
  • Medikamente: Antiparkinsonmittel, Antiallergika, Psychopharmaka,etc.
  • Aber auch Strahlentherapie führt oft zu Speicheldrüsenentzündung oder Schädigung der Speicheldrüsen

Hilfen bei Mundtrockenheit enthalten folgende Inhaltsstoffe:

  • Hyaluronsäure: Diese ist besonders gut einsetzbar als Feuchtigkeitsspender in Lutschtabletten oder als Spülung und wirkt auch sehr gut heilungsfördernd bei Entzündungen der Mundschleimhaut oder nach Zahnbehandlungen. Sie ist ein natürlicher Bestandteil der Haut und Schleimhaut sowie auch des Auges.
  • Ätherische Öle: Lutschpastillen mit Primel, Fenchel oder Anis wirken entzündungshemmend und speichelflussfördernd.
  • Glycerin- und Agar-Agar: Glycerin ist in allen natürlichen Fetten und Ölen vorhanden. Es wird sowohl in Pastillen als auch in der Kosmetik wegen seiner hohen Wasserbindungskapazität gerne eingesetzt. Diese Pastillen, oft mit Johannisbeere- oder Holunderextrakt angereichert, sind schon bei den ersten Anzeichen von Mundtrockenheit oder Halskratzen sehr gut einsetzbar.
  • Isländisch Moos: Es wird seit dem 17. Jahrhundert medizinisch eingesetzt. Die Pflanze enthält Schleimstoffe und Flechtensäuren. Diese wirken stärkend und reizlindernd auf die Schleimhäute im Mund und Rachen. Die zugelassenen Anwendungsgebiete umfassen die Linderung von trockenem Husten und Entzündungen im Mund- und Rachenraum sowie temporäre Appetitlosigkeit.
  • Auch Kaugummis, die Xylit enthalten, einen sog. Zuckeralkohol, können bei Mundtrockenheit eingesetzt werden. Die Kaubewegung und Xylit fördern den Speichelfluss und Xylit schützt darüber hinaus noch den Zahnschmelz.

Wenn das alles keine Verbesserung bringt, gibt es dem Apotheker zufolge auch synthetischen Ersatzspeichel, der in der physikalischen und physiologischen Zusammensetzung dem natürlichen Speichel ähnelt. Die Lösung enthält vor allem natürliche Salze des Ca, Kalium oder Magnesium und führt zu einer Befeuchtung im Mund. Die Wirkung hält ca. ein bis Stunden an.