Lust auf Ungesundes einfach wegwinken

Das Verlangen nach Zigaretten oder ungesundem Essen plagt um diese Jahreszeit besonders viele Menschen. Eine neue Methode mit dem Namen Wingwave verspricht Abhilfe. Mit ungewöhnlichen Handbewegungen sollen Süchte weggewunken werden.

Durch die ungewöhnlichen Handbewegungen wird jene Schlafphase simuliert, bei der sich die Augen schnell hin und her bewegen, die sogenannte Rapid Eye-Movement-Phase. „Durch die Simulation der REM-Phase können sich Gefühlszustände verändern und lösen“, sagt Birgit Gatter, Wingwave-Trainerin aus Hinterbrühl. „Es wirke wie Zauberei“, räumt sie ein, würde aber wirken.

Wingwave soll Anzahl an Zigaretten verringern

Auch bei Rauchern kann Wingwave helfen, die Anzahl der Zigaretten zu reduzieren. Mit wie viel oder wenig Genussmittel man auskommt, wird vorher mit Hilfe des O-Ring-Tests ermittelt. Dabei müssten die Klienten Daumen und Mittelfinger schließen, der Coach testet ab, bei welchen Antworten sich die Finger öffnen, und bei welchen nicht, also Widerstand gegen die angebotene Antwort geleistet wird.

Sowohl Heißhunger als auch Rauchen seien mit positiven Gefühlen verknüpft. Mit dem O-Ring-Test werde ermittelt, welches Gefühl vermittelt wird. Dann wird versucht, die Gefühle von den Genussmitteln zu entkoppeln. Es wird vermittelt, dass positive Gefühle auch anders erlebt werden können, und keine Suchtmittel dafür notwendig sind.

Vorsorgemediziner bewerten Methode positiv

In Studien an zwei Universitäten in Deutschland wurde die Wirksamkeit von Wingwave nachgewiesen. „Bei 70 Prozent der Klienten hält die Wirkung mindestens ein halbes Jahr an“, so Gatter. Um sie zu festigen, werden zwei bis fünf Sitzungen empfohlen.

Vorsorgemediziner bewerten die neue Methode prinzipiell positiv. Wichtig sei aber, dass die Methode „wissenschaftlich gesichert ist und keinen Schaden anrichte“, so der Sozialmediziner Michael Kunze. Er wende die Methode nicht an, sehe aber kein Problem. Nicht geeignet ist Wingwave laut Gatter bei psychischen Erkrankungen und Süchten, die medizinische behandelt werden müssen.