Volksleiden Sodbrennen

Viele Menschen leiden unter Sodbrennen. Reflux wird immer mehr zur Volkskrankheit: etwa 30 Prozent der Österreicher leiden daran. Dabei sind die Ursachen für das saure Aufstoßen oft schnell gefunden und schon mit einfachen Mitteln zu beheben.

Sodbrennen/Grafik

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Jeder Dritte leidet unter Sodbrennen

In unserer schnelllebigen Zeit geschieht vieles in Eile und Hast. Ruhe finden viele Menschen selten, auch beim Essen nicht: Stress ist einer der größten Verursacher von Sodbrennen.

Der Chirurg Sebastian Schoppmann aus Klosterneuburg behandelt viele Menschen, die an Reflux leiden: „Sodbrennen ist ein typisch brennendes Gefühl hinter dem Brustbein. Manche Patienten empfinden auch ein Flüßigkeitsgefühl, das bis in den Hals reichen kann.“

Bewusstsein für Reflux muss entwickelt werden

Wer nur ab und zu Sodbrennen hat und genau weiß, woher es kommt, etwa von der zuvor gegessenen Torte, muss sich dem Chirurgen zufolge keine Sorgen machen. Bei täglichem Reflux sollte man aber auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. „Mir geht es darum, dass Menschen ein Bewusstsein entwickeln, was Reflux eigentlich ist und dass - wenn sie diesen Reflux das erste Mal empfinden - sehr viel getan werden kann, um ihn gar nicht zu einer Krankheit werden zu lassen“, so der Chirurg.

Frau hält sich Hand auf den Magen

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Stress sowie fettes und süßes Essen fördern Reflux

Oft könne man Sodbrennen allein durch die Umstellung der Lebensgewohnheiten in den Griff bekommen. Neben Stress fördern vor allem zu fettes, zu süßes, zu viel oder zu spätes Essen Sodbrennen. „Wir versuchen die Patienten davon zu überzeugen, dass sie bestimmte Nahrungsmittel weglassen oder weniger davon essen“, sagt Schoppmann. Sehr empfehlenswert sei es, mehrmals am Tag kleine Mengen zu essen und viel Bewegung zu machen. Bei Bedarf können auch Medikamente den Säurespiegel im Magen verringern.

Kuchen- und Tortenstücke

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Als Chirurg bekommt Sebastian Schoppmann die Menschen jedoch meist erst in den späten Erkrankungsstadien zu sehen: „Wenn Menschen Magensäure über sehr lange Zeit in die Speiseröhre rinnt, kann das nach vielen Jahren zu Veränderungen in der Speiseröhre und am Ende sogar zu Speiseröhrenkrebs führen.“

Sendungshinweis: „NÖ heute“, 25.1.2013

Wenn regelmäßig saurer Speisebrei aus dem Magen aufsteigt, verätzt dieser die Speisröhre. Reizhusten und asthmaähnliche Beschwerden können Begleitsymptome sein. Die Zahl der Fälle von Speiseröhrenkrebs vervierfachte sich in den vergangenen Jahrzehnten, Reflux gilt dafür als Hauptursache. Mit rechtzeitigen Untersuchungen könne man gut vorbeugen, betont Schoppmann.