Sind Biolebensmittel gesünder?

Dass biologische Lebensmittel für die Umwelt gut sind, gilt als wissenschaftlich bewiesen. Doch sind Biolebensmittel tatsächlich gesünder? Dafür gibt es bisher keine klaren Beweise, aber doch einige Studien, die in diese Richtung deuten.

Die Auswahl an Bioprodukten ist riesig - doch ist ihr Konsum tatsächlich gesünder? Um das nachweisen zu können, wären Langzeitstudien mit Menschen notwendig, die gibt es aber aus ethischen und finanziellen Gründen bisher nicht, sagt die Wissenschafterin Alberta Velemirov.

Der längste Versuch mit Menschen war eine zweijährige Vergleichsstudie von Müttern mit Neugeborenen, da konnte nachgeweisen werden, dass beim Einsatz von Biomilchprodukten das Ekzemarisiko bei Kindern signifikant gesunken ist, so die Wissenschafterin. Es wurde auch die Muttermilch unter Einfluss der Ernährung der Mutter untersucht. Da hat man festgestellt, dass die Muttermilch mehr gesundheitsfördernde Fettsäuren hat, wenn die Mutter sich von Bioprodukten ernährt, sagt Velemirov.

Apfel

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Wesentlich einfach sind Studien mit Versuchstieren, die aufgrund ihrer Züchtung die gleichen Gene aufweisen und daher besonders geeignet sind. Da hat das Team von Velemirov festgestellt, dass in der biologisch gefütterten Gruppe die Anzahl der neugeborenen Tiere, die gestorben sind, signifikant geringer war als in der konventionellen Gruppe. Ähnlich auch das Ergbnis eines Hühnerversuchs vor drei Jahren. Hier konnte man eine positive Wirkung des Biofutters auf das Immunsystem der Hühner nachweisen.

Wenn man ihnen die Wahl lässt, auch das haben Untersuchungen gezeigt, greifen Tiere instinktiv zu Bionahrung. Bei längernen Versuchsreihen über vier oder fünf Tage wählen Tiere erst am zweiten Tag wirklich definitiv bio, nachdem sie das metabolsiche Wohlbefinden erkannt haben, und ab dann aber mit einer unglaublichen Treffsicherheit.

Laboranalysen zeigen Qualität

Die Qualität biologischer Lebensmittel zeigen auch Laboranalysen.
Wenn die Qualität über die chemisch-synthetische Inhaltsstoffanalyse definiert wird, findet man weniger wertmindernde Stoffe, wie Rückstände oder Keime, in den Bioprodukten, da der Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden im Anbau verboten ist, bei gleichtzeitiger Erhöhung der positiven Inhaltsstoffe, der gesundheitsfördernden sekundären Inhaltsstoffe, vor allem durch die organische Düngung, so Velimirov.

Sendungshinweis: „NÖ heute“, Sendung am 6.9.13

Studien, wie sich das auf die Lebenserwartung auswirkt, gibt es nicht, sehr wohl aber Berechnungen einer britischen Wissenschafterin. Selbst bei Menschen die ihre Diät nicht umstellen wollen, wenn sie ausreichend Obst und Gemüse aus biologischem Landbau essen, dann nehmen sie zwischen 12 und 16 Prozent mehr dieser gesundheitsfördernder Inhaltsstoffe zu sich. Laut der Modellrechnung leben Männer dadurch 25, Frauen immerhin 17 Tage länger.