Vegan: Trend mit Hindernissen

Vegane Ernährung, also das vermeiden tierischer Produkte, boomt. Sehr gerne greifen Veganer zu Fleisch-Ersatzprodukten. Experten warnen, wer sich gänzlich vegan ernährt, sollte genau auf die Zusammensetzung seines Speiseplans achten.

Veganer streichen alle tierischen Produkte von ihrem Einkaufszettel, weichen müssen Fleisch und Fisch, Käse, Butter, Eier, aber auch Milch und Honig. Statt Butter wird Pflanzenöl- und Margarine verwendet, Honig wird durch Zucker ersetzt, Fleisch durch eiweißhaltigen Tofu oder Hülsenfrüchte. Schokolade darf keine Milch enthalten. Doch um sich gesund zu ernähren, müssen Veganer einiges beachten.

Expertin: „Risiko nur in Bezug auf Vitamin B12“

„Ein wirkliches Risiko gibt es nur in Bezug auf Vitamin B12, das heißt hier muss ich Nahrungsergänzungsmittel oder angereicherte Lebensmittel verzehren. Omega 3 Fettsäuren können ein Problem sein, dich bekomm ich über Nüsse oder Leinöl und Rapsöl. Eisen kann ein Problem sein, muss drauf achten ausreichend grünes Gemüse und zum Beispiel Sesam zu essen“, sagt Ernährungswissenschafterin Birgit Beck.

Vegan

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Doch vielen Veganern reicht das nicht, sie haben Appetit auf fleischlose Fleischgerichte. Der Verein für Konsumenteninformation hat daher eine breite Auswahl an Bratwürsten aus Fleischersatz getestet. Zwei wurden mit Gut, neun weitere mit Durchschnittlich bewertet. „Sie sind Bratwürsten nachempfunden, sehr salzig, man kann mit einer Portion leicht ein Drittel der täglich duldbaren Salzmenge aufnehmen.“ Bratwürste aus Fleischersatz enthalten zwar gleich viel Fett wie Bratwürste, allerdings sei die Fettzusammensetzung günstiger, weil mehr pflanzliche Fette enthalten sind, so die Expertin.

Sendungshinweis:
„NÖ heute“, 27.9.13

Die Fleischersatzprodukte müssen hochverarbeitet werden, um Fleisch imitieren zu können. „Besser wäre es, wenn man möglichst unverarbeitete Produkte nimmt. Wenig oder keine Zusatzstoffe habe ich sowohl in einem Stück Fleisch, als auch in gekochten Hülsenfrüchten“, so Beck. Wie so oft beim Thema Ernährung macht die Dosis das Gift. Das gilt für echte Bratwürsten genauso wie für die fleischlose Variante.