Kuh-Vierlinge im Waldviertel geboren

Es ist eine besonders seltene Laune der Natur, die für den Nachwuchs in einem Waldviertler Stall gesorgt hat: In Moniholz (Bezirk Zwettl) brachte eine Kuh Vierlinge zur Welt und erfüllt ihren Besitzer damit einen lang gehegten Wunsch.

Dass eine Kuh Vierlinge auf die Welt bringt, passiert so selten, dass man jeden Fall weltweit kennt. So kann das Waldviertel jetzt in einem Atemzug mit Nigeria, Kalifornien und Kuba genannt werden, denn dort wurden vergangene Woche Maxl, Franz, Hansl und Matl geboren.

„Dachte, wir sind im falschen Film“

Alle vier sind kerngesund, aber auch noch ein bisschen schreckhaft und wackelig auf den Beinen. Auf dem Hof kommen jedes Jahr etwa 70 Kälber zur Welt, sagt Landwirt Johann Scheichl: „Wir haben heuer schon fünf Mal Zwillinge bekommen, da habe ich zu meiner Frau gesagt, dass ich einmal gerne Drillinge hätte. Das hatten wir noch nie und auch nicht mein Vater. Aber das es gleich Vierlinge sind, damit habe ich nicht gerechnet.“

Die Überraschung bei der Geburt war dementsprechend groß: „Bei dem ersten Kalb hat meine Frau bei der Geburt geholfen, dann hat sich angerufen und gesagt, ich solle kommen, sie glaubt, dass da noch mehr drinnen sind. Dann habe ich das zweite Kalb herausgeholt. Als ich merkte, dass da noch einmal Füße drinnen sind, dachte ich, wir sind im falschen Film.“

Kälber

ORF

Sendungshinweis:

„NÖ Heute“, 8.10.2013

„Vierlinge nahezu unwahrscheinlich“

Während sich Mama Melone noch von den Strapazen der Geburt erholen muss, erkunden die vier neugierig die kleine Koppel. Weil die Stiere nicht eineiig sind, hat jedes Kalb eine unterschiedliche braune Musterung. Dass er gesunde Vierlingskälber einmal zu sehen bekommt, das hätte selbst der Tierarzt Andreas Reinhold nicht gedacht: „Etwa fünf Prozent aller Geburten bei Kühen sind Zwillinge, Drillinge sind sehr selten, aber Vierlinge sind nahazu unwahrscheinlich.“

Die nächsten Wochen dürfen sie noch in ihren mit Stroh gefüllten Boxen verbringen. Dann findet sich hoffentlich ein Käufer, der alle vier auf einmal nimmt. Denn die Milchwirtschaft der Familie Scheichel hat keinen Platz für ausgewachsene Jungstiere. Aber bis es so weit ist, werden wohl noch einige Wochen vergehen in denen die vier aufgeweckten Kälber wohl noch die gesamte Familie Scheichl auf Trab halten werden.