Vom Stress nicht stressen lassen

Im stressigen Alltag zwischen Job und Familie bleiben oft die eigenen Bedürfnisse auf der Strecke, bis sich irgendwann der Körper zu wehren beginnt. Wie man vermeiden kann, dass es soweit kommt, verrät ein Coach für „La Vita“.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 6.11.2015

Humor ist eines der wichtigstens Instrumente auf dem Weg zu mehr Lebensfreude. Bei einem Coaching von Monika Herbstrith-Lappe wird deshalb oft und viel gelacht. Ihre wichtigste Botschaft: liebe dich selbst, ganz nach dem „Stewardessen-Prinzip“, mit dem die Trainerin die Aufmerksamkeit auf die eigenen Bedürfnisse lenken will: „Zuerst muss man sich selbst mit Sauerstoff versorgen, um dann für alle anderen dasein zu können.“

Der eigene Druck, es allen recht zu machen

Vor allem Frauen versuchen oft, es allen recht zu machen, und vergessen dabei auf sich selbst. Beim Coaching wird deshalb das Selbstbewusstsein der Klientinnen gestärkt, auch mit Körperübungen. Einmal werden verkrampfte Gesichtsmuskeln gelockert, ein anderes Mal wird an einer aufrechten Körperhaltung geatmet. Denn wer aufrecht durchs Leben geht, traut sich auch tatsächlich mehr zu.

Monika Herbstrith Lappe mit Klientin

ORF

Herbstrith-Lappe (r.) arbeitet mit Klientinnen an mehr Selbstbewusstsein

Außerdem wird erlernt: Stress ist subjektiv und entsteht im Kopf. „Es ist meine Entscheidung, ob ich eine Situation furchtbar peinlich finde, oder ob ich mir denke: Aha, wieder was gelernt“, sagt Coach und Autorin Monika Herbstrith-Lappe.

Abschied vom schlechten Gewissen

Insbesondere berufstätige Mütter dürfen sich getrost vom schlechten Gewissen verabschieden, rät die Expertin. Dafür gibt es mehrere Strategien:

  • Die „Totenbettperspektive“: Wie möchte ich dankbar auf mein Leben zurückblicken? „Da hat noch niemand gesagt, ich könnte leichter sterben, wenn ich meine Küchenkasteln häufiger geputzt hätte, oder wenn ich die Bettwäsche öfters gebügelt hätte“, sagt Herbstrith-Lappe.
  • Was kann schlimmstenfalls passieren? „Stellt man sich diese Frage, kommt so gut wie immer heraus: Im schlimmsten Fall überlebe ich es auch noch“, etwa wenn man sich beim Abholen des Kindes vom Kindergarten verspätet, „die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass die Kindergärtnerin überlebt, das Kind überlebt, und ich werde es auch überleben. Es hat zwar Nachteile und daher ist es mir wichtig, pünktlich zu sein, aber es ist nicht lebensnotwendig.“
  • Wie würde ich die Situation bei einer Freundin einschätzen? Oft sieht man Dinge viel entspannter, wenn sie jemand anderem passieren. Ein Perspektivenwechsel kann deshalb auch hier „ent-katastrophieren“.
  • Werde ich später einmal über die Situation lachen können? „Dann können wir auch gleich darüber lachen“, findet die Expertin.

Monika Herbstrith-Lappe ist auch eine der Vortragenden bei der Veranstaltung „Gesundheit-für-Sie“, die Freitag und Samstag in St. Pölten stattfindet. Das Programm finden Sie hier.

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