Schönster Platz: Ötschergräben

Die Ötschergräben im Mostviertel werden Niederösterreich bei der ORF-Sendung „9 Plätze – 9 Schätze“ am 26. Oktober vertreten. Die Schluchtenlandschaft am Fuße des Ötschers zeigt, dass sie mehr bietet als schroffe Felswände.

Wer auf dem Weg durch die Ötschgräben wandert, wird von steilen Kalkwänden ebenso beeindruckt wie von dem klaren Wasser, das Richtung Tal rauscht. Begleitet werden Wanderer aber nicht nur vom Geräusch des Wassers, sondern man spaziert auch unter dem Blick des Ötschers durch die Gräben. Er ist mit seinen 1.893 Metern der höchste Berg des Mostviertels. Der Name Ötscher stammt aus dem Slawischen und bedeutet so viel wie „Vaterberg“, denn der Berg thront majestätisch inmitten des heutigen Naturparks Ötscher-Tormäuer. Er ist mit 170 Quadratkilometern der größte Naturpark Niederösterreichs.

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Die Ötschergräben im Naturpark

Nicht nur der Berg hat eine große Bedeutung für den Naturpark, sondern auch das Wasser, das sich durch Schluchten den Weg ins Tal suchte.

Dass die Ötschergräben sowie die Tormäuer auch „Grand Canyon Österreichs“ genannt werden, liegt an den tiefen Einschnitten, die der Ötscherbach und die Erlauf über Tausende Jahre hinterlassen haben, und an der wildromantischen Landschaft mit steilen Felswänden und atemberaubenden Wasserfällen wie dem Mira- oder dem Schleierfall.

Maria Theresia und die Ötschergräben

Auch der Mensch hinterließ in den Ötschergräben seine Spuren. Zur Zeit Maria Theresias waren protestantische Holzknechte aus dem Dachsteingebiet in den Ötschergräben sesshaft geworden. Das Holz wurde über den Wasserweg durch elf Klausen Richtung Erlauf gespeist und von dort mit Schiffen auf der Donau bis nach Wien transportiert. Auf dem Weg, auf dem die Arbeiter das Holz entlang des Ötscherbachs begleiteten, wandert man bis heute durch die Ötschergräben.

Wandmalerei Pfarrhof Josefsberg Ötscher

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Eine Wandmalerei im Pfarrhof Josefsberg zeigt die Holzschlägerungsarbeiten

Rückzugsort für Pflanzen und Tiere

Zwischen schattigen, sonnigen, windigen und feuchten Plätzen sind die unterschiedlichsten Pflanzenarten heimisch. Viele Pflanzen - wie zum Beispiel der Schwalbenschwanzenzian - fanden ihren Weg von den Almen des Ötschers in die Gräben. Latschen an den steilen Hängen verhindern, dass Steine abrutschen.

Ötschergräben

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Verborgene Plätze bieten Schutz für seltene Tiere

Auch viele Tiere fühlen sich zwischen den schroffen Kalksteilwänden wohl und schätzen das klare und frische Wasser des Ötschers. „In den Ötschergräben wohnt unter anderem die Wasseramsel. Das ist ein ganz eigener Vogel, der streckenweise unter dem Wasser rennt, aber nicht schwimmt. Unter Wasser findet er auf Steinen kleine Käfer, bevor er wieder weiterfliegt“, erklärt Heribert Pfeffer, Naturvermittler im Naturpark Ötscher Tormäuer. So häufig wie in den Ötschergräben wurde die Wasseramsel bisher kaum dokumentiert.

Margit Laufer, noe.ORF.at

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