„Erlebnis Österreich“: Alte Burgen und ihre neuen Herren in Niederösterreich

Einmal im Leben Burgherr oder Burgherrin zu sein. Dass solche Träume auch Wirklichkeit werden können, zeigen die Geschichten, die in einer Dokumentation aus der Sendereihe „Erlebnis Österreich“ erzählt werden.

„Alte Burgen und ihre neuen Herren in Niederösterreich“ (Gestaltung: Barbara Baldauf, Kamera: Ossi Denkmayr, Helmut Muttenthaler) erzählt die Geschichte von Erich Podstatny. Der Immobilienunternehmer hat vor acht Jahren die Burg Plankenstein im Mostviertel gekauft. Seitdem hat er die mittelalterliche Burg in ein Hotel mit 50 Zimmern und 200 Betten umgestaltet und ist – nach eigenen Worten – Mädchen für alles auf der Burg. Der extreme Aufwand vom Organisatorischen über die Bautechnik bis hin zur Betreuung der Gäste und Führung der Mitarbeiter reizt ihn, und Burg Plankenstein wurde so zu einem Spielpatz für einen Mann mit viel Mut zum finanziellen Risiko und zur Neu-Definition eines jahrhundertealten Gebäudes. Dudelsackmusik, Feuershow und Ritteressen – damit lockt Erich Podstatny die Gäste auf seine Burg.

Mit Liebe zur Geschichte

Das Gastronomen-Ehepaar Lydia und Roland Nemetz hat bereits 37 Jahre Erfahrung als „neue Burgherren“. Im Jahr 1981 hat sich das Paar auf den ersten Blick in die 900 Jahre alte Burg Oberranna im Waldviertel verliebt, diese gekauft und ebenfalls in einen Fremdenverkehrsbetrieb umgestaltet. Mit viel Liebe zur Geschichte und immer im Bewusstsein, dass Oberranna ein besonderer Kraftplatz ist, haben sie selbst beim Umbau Hand angelegt, ihr architektonisches Wissen genützt und vermieten in diesem altehrwürdigen Gebäude Zimmer nach französischem Vorbild. Gäste aus vielen Ländern Europas kommen seit mehr als 30 Jahren in die Burg und schätzen die ruhige und idyllische Lage. Seit kurzem ist der Hotelbetrieb eingestellt und die Burg – so Familie Nemetz – soll sich wieder einmal weiterentwickeln. Wie, das steht noch in den Sternen.

Die Burgruine Dobra liegt am mächtigen Dobra-Stausee im Waldviertel und hat ihre neue Bestimmung vor mehr als 20 Jahren gefunden. Da hat der Verein „Pölla aktiv“ die alte Ruine gepachtet und sie mit viel Eigenleistung zu sanieren begonnen. Das Ziel: die Ruine wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und als Bühne für Kulturveranstaltungen zu nutzen. Das Konzept ging auf – die Burgruine ist ein beliebtes Ausflugsziel geworden und wird auch gerne für Hochzeiten genutzt.

Ebenfalls in der Dokumentation aus dem Landesstudio Niederösterreich zu sehen: Burg Greifenstein und Neo-Burgherr Ernst Strobl, der die Burg erst vor wenigen Monaten gekauft hat und gerade mit Bauarbeiten beginnt.

Und Burg Raabs an der Thaya, die den Verleger Richard Pils – wie er sagt – vor 25 Jahren in Besitz genommen hat. Seitdem wird dort renoviert und renoviert und renoviert und die Burg als offenes Kulturhaus unter anderem für die Bibliothek der Provinz genützt.