Neues Leben für Beethoven-Schloss

Schloss Wasserhof in Krems-Gneixendorf hatte eine wechselvolle Geschichte und vor allem wechselnde Besitzer, darunter der Bruder von Ludwig van Beethoven. Jetzt wurde es nachhaltig revitalisiert.

Sendungshinweis:

„NÖ heute“, 28.11.2018

Mit Ursprüngen in der Renaissance um 1550 wurde Schloss Wasserhof im Barock umgebaut, genauso wie in der Gründerzeit um 1850. Ludwig van Beethovens Bruder erwarb das Schloss im Jahr 1819. Im Herbst 1826 besuchte ihn sein berühmter Bruder. Auch er residierte im Schloss. Das ist auch einem Tagebucheintrag des Komponisten zu entnehmen, wo es heißt, er wohnte im Zimmer links von der Sonnenuhr.

Schloss Wasserhof

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Die Sonnenuhr und die gesamte barocke Fassade des Schlosses präsentieren sich heute wieder originalgetreu renoviert. Vor einigen Jahren kaufte der Architekt Ernst Linsberger das völlig desolate und verfallende Schloss und ließ es revitalisieren. Im Schloss befindet sich nun auch sein Architekturbüro.

Originale Strukturen und Fenster

Bei der Totalsanierung wurde vom Putz bis zu Leitungen, Technik und Heizung alles saniert, darunter auch eine rund 500 Jahre alte Holzdecke, die nun wieder als authentisches Element zu sehen ist. Die Räume wurden wieder in ihre barocken Strukturen und Größen gebracht, das Stiegenhaus der Gründerzeit wurde erhalten. Bei den Fenstern verzichtete man bewusst auf Isolierglas und stärkere Fassungen. Stattdessen entschied man sich dafür, das Original zu belassen, um die Zartheit der barocken Fassade zu erhalten. Die Bauteile im Schloss sind innen beheizt und mit einem diffusionsoffenen Material verputzt, sodass das Mauerwerk atmen und Feuchtigkeit entweichen können. So entstand auch ein gesundes Raumklima.

Die mit viel Fachwissen und Liebe zum Detail erfolgte Renovierung ist ein Musterbeispiel einer umsichtigen und authentischen Revitalisierung eines historischen Baus. Der Bestand von Schloss Wasserhof in Krems ist so langfristig gesichert.

Sabine Daxberger, noe.ORF.at