Ausstellung in Schloss Hof über das „Banat“
Sendungshinweis:
„NÖ heute“, 9.1.2019
Schloss Hof im Marchfeld, das Schloss, das einst Prinz Eugen und später Maria Theresia gehörte, ist zurzeit Schauplatz einer Ausstellung über das Banat. Unter den Habsburgern sind in dieses Gebiet im heutigen Serbien, Ungarn und Rumänien deutschsprachige Siedler aus anderen Gebieten des Habsburger Reiches eingewandert. Etwa 200 Jahre lang war das Gebiet habsburgisch.
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Zahlreiche Objekte zeigen die Banater Alltagskultur über die Jahrhunderte hinweg. Sie stammen alle aus der Sammlung der Innviertlerin Maria Ritter. Mit einem Banater verheiratet, hat sie die Region häufig besucht. Die Menschen dort gaben Maria Ritter Alltagsgegenstände, damit sie das Wissen über ihre Traditionen, von Koch- und Backkünsten bis hin zum Brauchtum bewahrt. So erhielten etwa Kinder, wenn sie zu Allerheiligen und Ostern ihre Paten besuchten, von ihnen Lebkuchen in Tier- oder Puppenform.
Kostbare Festtagstrachten und Hüte aus Handarbeit
Handwerkliches Geschick prägte das Leben im Banat, wie die weltbekannte Huterzeugung von Temesvar (Rumänien). Die Kirchweihhüte schenkten die Burschen den Mädchen, die diese schmückten. Berühmt sind auch die kostbaren Banater Trachten. Die Festtagstracht einer jungen Frau zeugt anschaulich von der Qualität, in der die Trachten hergestellt wurden. Es gab Brokat-, Baumwoll- und Seidenstoffe sowie Tücher. Hatte ein Tuch viele Fransen, galt die Hausfrau als besonders tüchtig. Neben der harten Arbeit haben die Menschen auch gerne gefeiert. Im Banat gab es zahlreiche Hausbälle sowie Faschingsfeste, die als „Glagg“ bezeichnet wurden.
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Die Sammlung Ritter ging als Leihgabe an die Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft, zu der Schloss Hof gehört. Dort sind das Sammeln, Dokumentieren und Ausstellen eine wichtige Aufgabe. Die Sammlung Ritter über das Banat soll Schloss Hof über die jetzige einjährige Ausstellung hinaus begleiten. Derzeit werden rund 200 Objekte gezeigt, die Sammlung besteht jedoch aus etwa tausend Gegenständen. Ziel ist es, in den kommenden Jahren neue Themenbereiche über das Banat in Schloss Hof zu präsentieren.
Sabine Daxberger, noe.ORF.at