Herztod: Immer mehr Frauen betroffen

Fast die Hälfte aller weiblichen Sterbefälle des Vorjahres sind auf Erkrankungen des Herzkreislaufsystems zurückzuführen. Das geht aus einer Studie der NÖ Gebietskrankenkasse hervor. Frauen schätzen ihr Gesundheitsrisiko auch völlig falsch ein.

Die niederösterreichische Bevölkerung weiß viel zu wenig über Herz-Kreislauferkrankungen sowie ihre Ursachen und sie unterschätzt es, daran zu erkranken. Das ergab eine Studie der medizinischen Universität Wien und der Niederösterreichischen Gebietskrankenkasse. Insgesamt wurden 2.000 Frauen und Männer im ganzen Land befragt. Der Grund, warum die Studie in Niederösterreich durchgeführt wurde, liegt am starken Ost-West-Gefälle bei der Sterberate wegen koronarer Herzkrankheiten in Österreich.

Herzinfarkt ist keine Männerkrankheit mehr

Das Risiko, in Wien, Niederösterreich oder dem Burgenland an Krankheiten des Herz-Kreislaufsystems zu sterben, ist weitaus höher als etwa in Tirol oder Vorarlberg. Für das Krankheitsbild gibt es bekannte Faktoren: Rauchen, Stress und zu wenig Bewegung. Doch das Krankheitsbild, das man bislang vorwiegend den Männern zugeschrieben hat, trifft nun auch immer mehr auf Frauen zu.

Deshalb müsse man reagieren, die erhobenen Fakten sind ein Auftrag für die Niederösterreichische Gebietskrankenkasse, sagte Generaldirektor Jan Pazourek: „Es geht in erster Linie um die Verhinderung von menschlichem Leid und dem Sterben vor der Zeit und natürlich auch um die Frage der Kosten und natürlich muss es unser Anliegen sein, präventiv tätig zu sein, damit Krankenbehandlungen nicht in diesem Ausmaß erforderlich sind, wie es heute der Fall ist“, sagte Pazourek.

150 Millionen Euro an Medikamentenkosten

Rund 150 Millionen Euro muss die Niederösterreichische Gebietskrankenkasse derzeit allein für Medikamente zur Behandlung von Herzkreislauferkrankungen aufwenden. Gesundheitslandesrat Maurice Androsch (SPÖ) will deshalb auf ein breites Angebot an Information auch für Frauen setzen.

„Das wird auch eines der Schwerpunkte meiner Tätigkeit als Gesundheitslandesrat in Niederösterreich sein, genau sich dieses Thema näher anzusehen, um zu sehen, wie kann man ein solches Netzwerk an Frauengesundheit in Niederösterreich etablieren und schaffen“, sagte Androsch. Die Niederösterreichische Gebietskrankenkasse will das Thema ganzjährig mit Schwerpunktveranstaltungen in den Mittelpunkt ihrer Aufklärungsarbeit stellen.

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