Unwetter: 1.200 Feuerwehrleute im Einsatz

Heftige Unwetter haben in der Nacht auf Freitag für zahlreiche Feuerwehreinsätze in Niederösterreich gesorgt. Zwischen 22.00 Uhr und Mitternacht beseitigten etwa 1.200 Feuerwehrleute die Schäden. Auch Schneepflüge waren im Einsatz.

Nachdem am Donnerstag bereits im Lauf des Tages mehrere kleinere Unwetter niedergangen waren, zog am späten Abend eine große Gewitterfront vom Bezirk Neunkirchen aus weiter nach Norden. „Im Zuge des Sturms und des Starkregens mussten 119 Feuerwehren zu verschiedenen technischen Einsätzen ausrücken“, sagte Alexander Nittner, Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos, Freitag Früh gegenüber noe.ORF.at.

„Es wurden klassische Sturmeinsätze verzeichnet“, so Nittner, „beispielsweise mussten Bäume von Verkehrswegen beseitigt werden, genauso aber auch Äste von Stromleitungen, Keller mussten ausgepumpt werden und umgestürzte Plakattafeln wurden entfernt.“

Besonders betroffen war der Bezirk Baden. Das Bezirksfeuerwehrkommando berichtete unter anderem von größeren Stromausfällen und abgetragenen Dächern, letzteres etwa in Trumau und Weigelsdorf. In Weissenbach an der Triesting (alle Bezirk Baden) kam es zu einem Kellerbrand. Laut Angaben der Feuerwehr war eine Waschmaschine in Brand geraten.

40.000 EVN-Kunden ohne Strom

Der Energieversorger EVN berichtete am frühen Freitagvormittag, dass in der Nacht zwischenzeitlich etwa 40.000 Haushalte im Osten Niederösterreichs ohne Strom waren. Besonders betroffen waren demnach die Bezirke Neunkirchen, Wiener Neustadt, Hollabrunn und Bruck an der Leitha.

In den meisten Fällen waren die Stromausfälle laut EVN binnen kürzester Zeit behoben. Die größten Schäden in der Infrastruktur der EVN-Tochter Netz Niederösterreich gab es in Teilen der Innenstadt von Bruck. Dort dauerte es vom späten Abend bis in die frühen Morgenstunden, bis die Stromversorgung wiederhergestellt wurde. Begründet wurde das damit, dass das Dach eines Umspannwerks vom Sturm abgetragen worden war. Der Regen hatte daraufhin einen Kurzschluss verursacht. Freitag Vormittag waren die Störungstrupps der EVN immer noch unterwegs, etwa ein Dutzend Haushalte in Edlitz (Bezirk Neunkirchen) war nach wie vor ohne Strom.

Schneepflüge auf der A4 im Einsatz

Für große Probleme sorgten die Unwetter in der Nacht auf Freitag auch auf der A4, der Ostautobahn. Zwischen Fischamend und Bruck an der Leitha war die Fahrbahn Richtung Ungarn zwischenzeitlich komplett gesperrt, weil zahlreiche Bäume auf die Fahrbahn gestürzt waren. „Es war verheerend“, berichtete Autobahnmeister Dietmar Edel von der Asfinag. „Im Bereich der Raststation Göttlesbrunn wurde alle 50 Meter ein Baum entwurzelt. Auf der Fahrbahn lagen viele kleine Äste.“

Die Asfinag war stundenlang mit den Aufräumarbeiten beschäftigt und setzte dafür laut Edel auch Schneepflüge ein. Es bildete sich zwischenzeitlich ein 16 Kilometer langer Stau, Autofahrer warteten bis zu vier Stunden lang. Laut Polizei verloren einige von ihnen schließlich die Nerven und fuhren rückwärts durch die Rettungsgasse. Erst in den frühen Morgenstunden war ein Fahrstreifen wieder frei, die Aufräumarbeiten dauerten weiter an.

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