Musik trifft auf Religion: Jubiläum in Melk

Unter dem Motto „Die Schöpfung und ihre Naturgewalten“ feiern die Internationalen Barocktage im Stift Melk ihr großes Jubiläum. Das Festival blickt auf „40 Jahre Pfingstkonzerte“ zurück. Freitagabend wurde das Festival eröffnet.

Zum 40-jährigen Jubiläum eröffnen die Barocktage am Freitag mit Joseph Haydns berühmtem Oratorium „Die Schöpfung“. Unter der musikalischen Leitung von Stefan Gottfried lässt der Concentus Musicus Wien gemeinsam mit den Solisten Anna Lucia Richter, Michael Schade und Florian Boesch das Werk erklingen - mehr dazu in „Schöpfung und Naturgewalten“ im Stift Melk (noe.ORF.at; 1.12.2017).

Stiftskirche Melk

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Am Samstag findet unter dem Titel „Vom Ursprung des Lebens“ ein musikalisch begleiteter wissenschaftlich-theologischer Diskurs statt. Außerdem gestaltet das von Alfredo Bernardini geleitete Ensemble Zefiro unter dem Motto „Mond und Sterne“ ab 19.30 Uhr im Kolomanisaal barocke Science-Fiction.

Festkonzert am Pfingstmontag in Stiftskirche

Am Sonntag tritt etwa das Concerto Copenhagen rund um den Dirigenten und Cembalisten Lars Ulrik Mortensen im Kolomanisaal auf. Ebenso am Programm stehen die Mezzosopranistin Bernarda Fink und das Bach Consort Wien unter Rubén Dubrovsky. Sie begeben sich im Kolomanisaal unter dem Motto „Vidala“ auf eine musikalische Spurensuche in der Alten und Neuen Welt.

Zum Finale am Montag wartet zunächst ein Frühstück mit dem künstlerischen Leiter Michael Schade. Ab 15.30 Uhr macht „OffRoad Barock“ mit Jazz-Bearbeitungen von Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel den Barock- zum Jazzkeller. Zum Abschluss wird in der Stiftskirche das Jubiläum „40 Jahre Pfingstkonzerte" gefeiert.

Barocktage Melk

Melker Stadtarchiv

Konzertreihe zu Pfingsten als Beginn

Mit der Ansiedelung der Barocktage im Stift Melk traf ein Musik- bzw. Kulturbetrieb auf einen jahrhundertealten religiösen Lebensraum. „Man lebt immer noch sehr zusammen mit dem Spiritus des Hauses und den Benediktinern. Das heißt, es geht darum, diesen besonderen Ort zu zelebrieren“, sagte der künstlerische Leiter und Opern- sowie Liedersänger Michael Schade.

TV-Hinweis

ORF2 zeigt „Klänge des Universums - 40 Jahre Pfingstkonzerte im Stift Melk“ am Montag, 21.5.2018, um 9.05 Uhr - mehr dazu in tv.ORF.at.

Gegründet wurde das Festival 1979 von Helmut Pilss. Mit einer Konzertreihe zu Pfingsten wollte er die Benediktiner des Stifts bei der Finanzierung der Restaurierungsarbeiten unterstützen. Die Pfingstkonzerte etablierten sich schon bald zu einer eigenständigen Konzertreihe. Erklangen zunächst noch klassische Konzerte, fiel 1991 der Schwerpunkt auf Barockmusik. Dies schlug sich 1992 auch im Namen des Festivals nieder. Seither trägt es den Titel „Internationale Barocktage Stift Melk“.

Barocktage Melk

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Barocktage als renommiertestes Festival

In den darauffolgenden Jahren entwickelte sich das Festival zum Treffpunkt der internationalen Barockmusikszene und etablierte sich in der österreichischen Festivallandschaft. 2014 übernahm Michael Schade die künstlerische Leitung.

TV-Hinweis

ORF2 zeigt „Pfingstkonzert“ am Montag, 21.5.2018, um 9.45 Uhr - mehr dazu in tv.ORF.at.

In den Anfängen wurden drei Konzerte gespielt. Mittlerweile erstreckt sich das Festival über das gesamte Pfingstwochenende und zählt zwischen zwölf und 14 Konzerten. Auch die Besucherzahl ist über die Jahrzehnte gewachsen: Laut dem Festival waren es in der Anfangsphase zwischen 300 und 400 Besucher. Inzwischen verzeichnen die Barocktage an die 4.000 Gäste jährlich.

Barocktage Melk

Melker Stadtarchiv

„Es gibt ganz viele Leute, die in diesem dramatischen Sinne einfach mitwippen und mitdenken und das ist Teil des Erfolgsrezeptes, das wir hier haben. Auch, dass wir mit diesem Elan und diesem Gebäude spielen dürfen, macht das Festival aus“, sagte der künstlerische Leiter, Michael Schade, im Gespräch mit noe.ORF.at.

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