Missbrauchsfälle auch in nö. Heimen

In Wien sorgen derzeit Misshandlungsvorwürfe gegen die Betreuer im ehemaligen Heim Wilhelminenberg für Aufregung. Auch in Niederösterreich soll es Missbrauchsfälle in Kinderheimen gegeben haben, wenn auch nicht in diesem Ausmaß.

23 Opfer die in öffentlichen niederösterreichischen Kinderheimen betreut wurden, haben sich der Kinder- und Jugendanwaltschaft anvertraut. 14 Personen wurden bereits entschädigt - und zwar in der Höhe von 5.000 bis 30.000 Euro - je nach Schwere der Misshandlungen. Insgesamt wurden 180.000 Euro an Entschädigungen für die Opfer ausgezahlt. Auch in ihrem Fall können die Täter nicht mehr bestraft werden, weil die Straftaten bereits verjährt sind, heißt es.

Einrichtungen sollen nicht genannt werden

Neun Fälle seien noch in Bearbeitung, ihre Geschichte wird noch von einer Kommission, der 15 Fachleute angehören, geprüft, heißt es von seiten der Opfenschutzstelle. Die Opfer sollen in mehreren Heimen in Niederösterreich betreut worden sein, welche Einrichtungen das sind, wollte man nicht verraten.

Die Vorwürfe reichen von verbalen Attacken, über körperliche bis hin zu sexueller Gewalt, sagt Otto Huber von der Opferschutzkommission. Die Betroffenen sollen zum Zeitpunkt der Misshandlungen zwischen sechs und 14 Jahren alt gewesen sein.

Weitere Opfer könnten sich noch melden

Ob sich aufgrund der Berichterstattung rund um das ehemalige Heim Wilhelminenberg noch weitere Opfer auch in Niederösterreich melden werden, sei derzeit noch nicht abschätzbar, sagt Huber.

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Niederösterreich hat neben sechs weiteren Bundesländern Kommissionen eingerichtet, bei denen sich die Opfer melden können. Österreichweit haben sich 910 Personen an die Kommissionen gewandt, 450 Opfer haben bereits eine Entschädigung bekommen.