Ärztekammer gegen „gläsernen Patienten“

Die Wiener Ärztekammer startet eine Inseratenkampagne gegen die elektronischen Gesundheitsakte (ELGA). Auch die Niederösterreichische Ärztekammer hat vor allem wegen der Datensicherheit Bedenken. Der Patientenanwalt ist dafür.

Bei der geplanten zentralen Erfassung von Gesundheitsdaten, die dann für den Patienten und den behandelnden Arzt einsehbar sein sollen, seien viele Punkte bezüglich der Datensicherheit noch nicht geklärt, sagt der Präsident der Niederösterreichischen Ärztekammer, Christoph Reisner.

Auch die Frage der Administration sei noch offen, also wie die Datenmenge bewältigt werden soll, wenn die Informationen jedes Patienten zehn Jahre lang gespeichert werden. Jetzt ein ELGA-Gesetz zu verabschieden erscheint Reisner deshalb verfrüht. Pilotprojekte auf Bezirksebene, um offene Fragen zu klären, seien aber sinnvoll, so Reisner.

Patientenanwalt: „Besser gläsern als tot“

Patientenanwalt Gerald Bachinger kritisiert hingegen, dass man seit fünf Jahren über die elektronische Gesundheitsakte diskutiert, aber noch immer nichts passiert sei. Sein Argument: Besser ein gläserner Patient als ein toter Patient.

Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) wird voraussichtlich beim nächsten Ministerrat am 8. November einen Antrag für ein ELGA-Gesetz einbringen.

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