Provokante Satire: Das Leben der Eva Braun

Im „Theater Westliches Weinviertel“ (TWW) ist nun das Theaterstück „Fräulein Braun“ zu sehen, es geht um das Leben von Eva Braun, der Geliebten Hitlers. Es ist wohl eines der provokantesten Theaterstücke, die in den letzten 20 Jahren geschrieben wurden.

Sie ist weltberühmt, Charlie Chaplins Slapstickparodie von Adolf Hitler im Film „Der große Diktator“. Seitdem gibt es immer wieder Komiker und Künstler, die sich mit Hitler und dem Nationalsozialismus komödiantisch und satirisch auseinandersetzen, die Herangehensweise sorgt in den meisten Fällen für rege Diskussionen.

„In den falschen Mann verliebt“

Auf der Bühne des TWW in Guntersdorf ist nun das Stück „Fräulein Braun“ zu sehen. Es befasst sich größtenteils satirisch mit dem Leben Eva Brauns. Der Text des deutschen Autors Ulrich Hub lässt groteske, aber auch tragische Momente auf der Bühne entstehen. „Es ist also nicht ausschließlich eine Komödie. Im Kern ist es die Geschichte einer jungen Frau, die sich schlicht und ergreifend in den falschen Mann verliebt“, sagt der künstlerische Leiter des TWW und Regisseur Christian Pfeiffer.

Braun war 17 Jahre alt, als die Beziehung zwischen ihr und Adolf Hitler ihren Anfang nahm. Eine Beziehung, die am Tag nach der Hochzeit mit dem gemeinsamen Selbstmord im Führerbunker endete. Das junge Schauspielerpaar Ursula Leitner und David Jakob, das durchgehend auf der Bühne steht, überzeugt in dem kleinen Theaterraum, wo das Publikum die Darsteller von allen Seiten beobachten kann.

Szene aus "Fräulein Braun"

ORF

Innenministerium war bei Proben dabei

Leitner und Jakob finden es gut, dass die Zeit des Nationalsozialismus mit diesem Stück wieder ins Gedächtnis gerufen wird. „Ich glaube, es ist nicht auszuschließen, dass so etwas noch einmal passieren kann, deshalb ist es wichtig, das Thema immer wieder unter die Leute zu bringen“, sagt Ursula Leitner.

Bei den Proben war wegen der heiklen Thematik auch das Innenministerium mit dabei. Man habe einfach auf Nummer sicher gehen wollen, sagt Pfeiffer. „Das Plakatmotiv mit dem Hitlergruß etwa, es sind einfach so Geschichten, die wir im Vorfeld abklären wollten, sowohl für uns als auch in der öffentlichen Wahrnehmung, dass es da keine Missverständnisse gibt“, sagt Christian Pfeiffer.

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