Alle acht Minuten ein Einsatz

Mehr als 60.000 Einsätze - das ist die Jahresbilanz der niederösterreichischen Feuerwehren. Im Schnitt werden die freiwilligen Feuerwehren alle acht Minuten alarmiert - nur bei einem Viertel der Einsätze müssen sie ein Feuer löschen.

Mehr als 1600 freiwillige Feuerwehren gibt es in Niederösterreich - sie sind 2010 zu mehr als 60.000 Einsätzen ausgerückt. Österreichweit betrifft nur ein Viertel aller Einsätze eine Brandbekämpfung, sagt der Präsident des Bundesfeuerwehrverbands Josef Buchta.

Feuerwehrleute vor Strohballen

Herbert Wimmer/BFK Mödling

Bei etwa jedem vierten Einsatz muss ein Feuer gelöscht werden

Ein Großteil der Alarmierungen betrifft technische Einsätze, „das heißt Verkehrsunfälle, die immer mehr Überhand nehmen“, so Buchta, „Gott sei Dank sind die Todesfälle zurückgegangen, die ja unsere Feuerwehrmitglieder dementsprechend mehr belasten.“

Feuerwehrfreundliche Arbeitgeber ausgezeichnet

125.000 technische Einsätze haben Österreichs Feuerwehren 2010 bewältigt. Mit 99 Prozent ist der Großteil der 340.000 Mitglieder in Österreich ehrenamtlich tätig. Dass sie im Ernstfall ihren Arbeitsplatz verlassen dürfen, ist keine Selbstverständlichkeit. Daher sind am Montag im Raiffeisen Forum 19 feuerwehrfreundliche Arbeitgeber ausgezeichnet worden - darunter zwei Unternehmen aus Niederösterreich.

Die Firma Pollmann in Karlstein stellt ihre Mitarbeiter, die bei der Feuerwehr tätig sind, für Einsätze dienstfrei, sagt Geschäftsführer Markus Pollmann: „Wir sind ein Betrieb ohne Betriebsfeuerwehr, sind aber in unmittelbarer Nachbarschaft unserer örtlichen Feuerwehr.“ Ein Großteil der Mannschaft ist auch in der Firma beschäftigt. Man habe damit eine „quasi-Betriebsfeuerwehr“, so Pollmann: „Diesen Vorteil wollen wir natürlich nutzen und haben ihn leider auch schon gebraucht. Damals bei den Hochwässern 2002 und 2006.“

Zusammenarbeit von Pflegeheim und Feuerwehr

Ausgezeichnet worden ist auch das Alten- und Pflegeheim der Barmherzigen Brüder in Kritzendorf. Drei Mitarbeiter engagieren sich bei der örtlichen Feuerwehr. Eine enge Zusammenarbeit mit der Feuerwehr ist für das Pflegeheim besonders wichtig, sagt Frater Ulrich Fischer von den Barmherzigen Brüdern: „Kritzendorf ist ein Altenheim mit 260 pflegebedürftigen Menschen. Da kann jederzeit irgendetwas passieren, was man alleine nicht bewältigen kann.“

Eine Auszeichnung hat der Bundesfeuerwehrverband auch selbst bekommen. Denn laut einer Umfrage von Readers Digest sind die Feuerwehren in Österreich die vertrauenswürdigste Berufsgruppe - mit einer Zustimmung von 97 Prozent.