Mödling: Verunsicherung vor Volksschulen

Im Bezirk Mödling sind zwei Schulkinder von Fremden mit falschen Versprechungen angelockt worden. Es passierte nichts, weil sich die Kindern richtig verhielten. Die Eltern sind trotzdem alarmiert. Die Schulen setzen auf Präventionsarbeit.

Zwei Volksschulkinder wurden in Guntramsdorf und Wiener Neudorf von Fremden angesprochen, etwa mit der Behauptung, die Mutter sei im Spital. Das richtige Verhalten kann trainiert werden.

„Schreien, losreißen und wegrennen“

In Form von Bewegungsspielen, Rollenspielen und Geschichten wird den Volksschulkindern auf spielerische Art und Weise beigebracht, wie man sich im Ernstfall verhalten soll. Der Drittklässler Rudolf Kämmerer weiß, wie er sich zu verhalten hat: „Schreien, sich losreißen und wegrennen. Und man muss zwei Telefonnummern im Kopf haben, vom nächstgelegenen Familienmitglied oder von den Eltern.“

Die Täter nützen die Angst der Kinder, etwas falsch zu machen oder sich einem Erwachsenen gegenüber zu behaupten und Nein zu sagen. Deshalb hat man sich an der Volksschule Guntramsdorf dafür entschieden, die Kinder vom Verein „Power for me“ spielerisch schulen zu lassen, damit vor allem ihr Selbstbewusstsein gestärkt wird, sagt die stellvertretende Direktorin Ingrid Lorenz: „Kinder müssen lernen, Nein zu sagen und nicht verängstigt sein. Die Kinder sollen lernen, ihren Gefühlen zu vertrauen und sagen, ‚das möchte ich jetzt nicht.‘“

Ein Präventionsprojekt pro Schuljahr Pflicht

Die Volksschule Mödling etwa reagiert auf die Warnung der Kollegen aus Guntramsdorf und informiert gerade Eltern und Kinder darüber, aufmerksamer zu sein. Man mache dies aber regelmäßig, denn ein Erlass des Landesschulratspräsidenten sieht eine jährliche Durchführung von Präventionsprojekten vor.

Bereits seit dem Schuljahr 2008/2009 gibt es die Aufforderung mindestens ein Projekt zum Thema Gewaltprävention in die Jahresplanung aufzunehmen. Diese Projekte zielen speziell darauf ab, das Sicherheits- und Selbstwertgefühl der Kinder zu stärken, damit diese in solchen Situationen richtig reagieren, sagt Landesschulratspräsident Hermann Helm.

Vor allem an Volksschulen und in den Unterstufen der Hauptschulen und Gymnasien seien solche Schulungen wichtig und werden nicht nur bei Anlassfällen durchgeführt.