Menschenhandel: Bandenführer festgenommen

Im Zusammenhang mit der Klärung von 250 Delikten - von groß angelegten Diebstählen, Menschenhandel, Zuhälterei, Betrügereien, Suchtgift - ist es zu einer weiteren Festnahme gekommen. Ein 28-Jähriger, der als führendes Mitglied der Bande gilt, wurde in Wien dingfest gemacht.

Der Beschuldigte war laut Polizei bei den Einvernahmen zum grenzüberschreitenden Prostitutionshandel ebenso wie zu Diebstählen teilweise geständig. Er wurde in die Justizanstalt Wiener Neustadt eingeliefert. Die Ermittlungen des Landeskriminalamtes Niederösterreich in der Causa dauern an. Für vier weitere Verdächtige bestehen noch Festnahmeanordnungen.

Für die 250 laut den Ermittlern nachweisbaren Delikte in den vergangenen sechs Monaten in Wien und Niederösterreich sollen elf Personen verantwortlich zeichnen - mehr dazu in 250 Delikte: Polizei überführt Bande .Sieben von ihnen sind nunmehr in U-Haft. Die Bande soll jedoch schon seit sechs Jahren aktiv, die tatsächliche Zahl der Taten dürfte also weitaus höher sein.

Diebstähle, Prostitution und Ausbeutung von Bettlern

Spezialisiert hatte sich die österreichisch-slowakische Organisation vor allem auf Diebstähle und Einbrüche in Wien und Wiener Neustadt sowie auf die Rekrutierung von Prostituierten in der Slowakei und Ungarn, die an österreichische Bordellbetreiber weitervermittelt wurden (in etwa 30 Fällen). Weiters soll ein Teil der Beschuldigten Leute zum Betteln vor Einkaufsmärkten in den Bezirken Wien-Umgebung und Tulln angestiftet und ihnen nachher sämtliches Geld abgenommen haben.

28-Jähriger gilt als Haupttäter

Als Haupttäter gelten ein 35-Jähriger und der nun ebenfalls festgenommene 28-Jährige. Gemeinsam sollen sie im Bereich Menschenhandel aktiv gewesen sein, erklärte ein Ermittler. Der Ältere, der bereits wegen anderer Delikte polizeibekannt war und auch schon vor Gericht stand, habe sich vorwiegend um die Diebstähle gekümmert, Waffen besorgt, etc., während der Jüngere sich nebenbei mit Einbrüchen, Betrügereien und Suchtmitteldelikten befasst haben dürfte.