Flugzeuge beschädigt: AUA kritisiert Flughafen

Die AUA üben Kritik am Flughafen Schwechat. Auslöser sind zwei Vorfälle, bei denen Flugzeuge durch Mitarbeiter des Flughafens beschädigt wurden. Der AUA enstanden dadurch hohe Kosten. Der Flughafen bedauert und verweist auf die „insgesamt hohe Servicequalität“.

Anfang August kollidierte eine Boeing 767 der Austrian Airlines am Flughafen mit einem Flughafenfahrzeug. Die hintere Tür des Frachtraumes wurde dabei beschädigt - mehr dazu in Boeing beim Beladen schwer beschädigt. Wenige Tage zuvor ereignete sich ein weiterer Vorfall, bei dem eine AUA-Maschine lädiert wurde. Eine Boeing 777 wurde bei einem routinemäßigen Schlepp-Verfahren in den Hangar am Bug beschädigt. Das Langstreckenflugzeug war zwei Wochen außer Gefecht. Außerdem kollidierte vor kurzem ein Passagierbus mit AUA-Fluggästen an Bord auf dem Weg zu einer Maschine mit einem anderen Flughafenfahrzeug. Auch Personen wurden dabei verletzt.

„Noch nie solche Kumulation an Vorfällen erlebt“

Nach der Häufung derartiger Zwischenfälle übte das AUA-Management in einem internen Schreiben Kritik an den Mitarbeitern des Flughafens. Ein AUA-Sprecher und ein Flughafen-Sprecher bestätigten entsprechende Berichte des Luftfahrtmagazins „Austrian Wings“ und der „Kronen Zeitung“.

„In meiner langjährigen Tätigkeit im Airline Management habe ich noch nie eine solche Kumulation von Vorfällen erlebt“, zitiert das Luftfahrtmagazin aus dem Schreiben. Man überweise „jährlich Millionenbeträge“ an den Flughafen Wien, da müsse schon „eine andere Leistung abgeliefert werden“, soll es im Schreiben weiter heißen. Die Reparatur der Flugzeuge ist durch die Versicherung des Flughafens gedeckt. Massive Kosten entstehen der AUA aber durch Ertragsausfälle und höhere Aufwände durch den Ausfall der Flugzeuge.

Flughafen: „Servicequalität insgesamt hoch“

Flughafen-Sprecher Peter Kleemann bedauert die Vorfälle gegenüber noe.ORF.at und erklärt, dass diese keinesfalls auf Personalmangel und Kostendruck zurückzuführen seien. Im Gegenteil, in den betreffenden Airport-Bereichen sei das Personal aufgestockt worden.

„Die jüngsten Ereignisse sind sehr unangenehm, die Anzahl derartiger Vorfälle liegt aber bisher um 60 Prozent unter dem Vergleichszeitraum des Vorjahres, das ist einer der niedrigsten Stände aller Zeiten“, so Klemann. Insgesamt sei die Servicequalität am Flughafen sehr hoch.

Arbeitsgruppe eingerichtet

Auch ein AUA-Sprecher relativierte die Kritik am Samstag gegenüber noe.ORF.at. Man sei Systempartner des Flughafens und sitze im selben Boot. Man könne solche Vorfälle nicht ausschließen und werde jetzt in Ruhe mit dem Airport Gespräche führen, um die Zahl solcher Zwischenfälle so gering wie möglich zu halten. Laut Kleemann wurde eine Arbeitsgruppe eingerichtet, in der auch die AUA vertreten ist. Man werde die Fälle gemeinsam aufarbeiten, so Kleemann.

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