Verurteilter Sextäter erneut vor Gericht

In Wr. Neustadt steht jener Mann vor Gericht, dessen Fall 2011 für Aufsehen gesorgt hat. Trotz Verurteilung war er auf freiem Fuß, weil ihn ein Gutachter für haftunfähig erklärte. In dieser Zeit soll er erneut Sexualdelikte begangen haben.

Die Staatsanwaltschaft hält den 47-Jährigen in mehr als zehn Anklagepunkten für schuldig. Am schwersten wiegt der Verdacht, dass er einen Mann nach der Verabreichung eines Betäubungsmittels vergewaltigt haben soll.

Dieser Vorfall soll im Sommer 2009 gewesen sein, zu einem Zeitpunkt, zu dem der Mann eigentlich seine vierjährige Haftstrafe im Gefängnis verbüßen hätte müssen, wenn ihm ein Gutachter nicht Haftunfähigkeit wegen einer Persönlichkeitsstörung attestiert hätte. Zu der Haftstrafe war er unter anderem wegen versuchter Vergewaltigung verurteilt worden.

Angeklagter zeigt sich teilweise geständig

Nachdem der Fall bekannt geworden war, wurde ein neuerliches Gutachten in Auftrag gegeben, in dem dem Mann letztlich doch Haftfähigkeit bescheinigt wurde, und seit Mai 2011 ist er auch in Haft.

Der Prozess ist für fünf Tage anberaumt. Am Mittwoch soll die Anklage vorgetragen und der Beschuldigte vernommen werden. Nach den Angaben eines Gerichtssprechers zeigte sich der 47-Jährige zuletzt teilweise geständig. Ihm droht eine Haftstrafe von bis zu zehn Jahren. Die Staatsanwaltschaft fordert zudem die Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher.