Verschüttet: Vater und Sohn tot geborgen

In Wetzlas im Waldviertel wurden am Dienstag ein Vater und sein Sohn verschüttet. Die Feuerwehr kämpfte stundenlang um das Leben der Männer. Der 53-jährige Vater und sein 25-jähriger Sohn konnten aber nur noch tot geborgen werden.

Die Männer waren in einem Wald bei Wetzlas (Bezirk Zwettl) in fünf bis sechs Metern Tiefe mit der Verlegung von Rohren bei ihrem Fischteich beschäftigt, als die Künette an beiden Seiten einstürzte. Das Erdreich begrub die beiden Männer völlig unter sich, schilderte Feuerwehrsprecher Franz Resperger. Die Frau und Mutter schlug gegen 15.00 Uhr Alarm. 50 Feuerwehrleute von vier Feuerwehren standen im Einsatz.

Situation am Einsatzort „dramatisch“

„Zuerst haben wir händisch gegraben, doch das war zu gefährlich“, sagte Michael Holm, Einsatzleiter der Feuerwehr. Daher wurden dann zuerst Sicherungsarbeiten durchgeführt, um die Einsatzkräfte nicht zu gefährden. Erst dann konnte weitergegraben werden. Die Situation am Einsatzort war dramatisch. Das Erdreich rutschte immer wieder nach. Ein Bagger schützte später die Helfer in der Künette, mit einem zweiten sowie mit Schaufeln wurde vorsichtig nach den Opfern gegraben.

Am Abend stießen die Einsatzkräfte in sieben Meter Tiefe auf die erste Leiche. Bis zu diesem Zeitpunkt waren 45 Kubikmeter Erde an der Unglücksstelle abgetragen worden. Kurz vor 20.00 Uhr herrschte traurige Gewissheit: Auch der Sohn überlebte das Unglück nicht. Seine Leiche wurde in derselben Tiefe, aber an anderer Stelle gefunden. „Durch den Druck überlebt man nicht lange, wenn man verschüttet wird“, so Andreas Weixelbraun von der Polizei in Allentsteig. Die Männer dürften auf der Stelle tot gewesen sein.

Fischteich war „Lebenstraum“ der Männer

Der Vater und sein Sohn waren damit beschäftigt, ein Abflussrohr zu einem Fischteich zu verlegen. Dabei war ein 22-Tonnen-Bagger im Einsatz. „Die Männer sind ohne Wissen des Baggerfahrers in die Künette gegangen“, beschreibt Weixelbraun den Unfallhergang. Das Erdreich war aber offenbar so locker, dass die Künette gerade in diesem Moment einstürzte. Der Baggerfahrer verständigte die Frau, die dann die Einsatzkräfte alarmierte. Beide wurden anschließend von einem Kriseninterventionsteam betreut.

Die genaue Ursache steht noch nicht fest. Ein Arbeitsinspektor war am Einsatzort mit Erhebungen beschäftigt. So ist zum Beispiel die Frage offen, ob die Künette ausreichend gesichert war. „Die beiden wohnen nicht direkt hier. Sie haben hier zwei Fischteiche betrieben und wollten eine Zuleitung bauen“, so Weixelbraun weiter. Vor mehreren Jahren kauften sie das Areal und betrieben dort mit der Fischzucht einen „Lebenstraum“, wie ein Bekannter sagte.