Arsen: Familie will Exhumierung

Im Fall der möglichen Arsenmorde könnte es ein drittes Opfer geben. Eine Familie aus Maria Enzersdorf wandte sich an den ORF. Die Großmutter wurde 2007 ebenfalls von der verdächtigen Bogumila W. gepflegt und starb unter dubiosen Umständen. Die Familie fordert jetzt eine Exhumierung.

Im Jahr 2006 ging es der Großmutter noch gut, sagt ihr Sohn Fritz M. Ende des Jahres übernahm die „Arsenwitwe“ dann die Pflege der Frau – mehr dazu in Arsen: Folgt eine dritte Exhumierung?. Dann habe sich der Gesundheitszustand rapide verschlechtert. Innerhalb kürzester Zeit war die 88-Jährige vier Mal im Spital, unter anderem mit blutigem Erbrechen, bis sie schließlich verstarb. „Wir waren in den letzten Stunden bei ihr am Bett. Und so wie der Todeskampf war, das war kein schöner Tod, das wünsche ich niemandem“, sagt ihr Enkel Manfred M.

TV-Hinweis

„Ein Fall für Resetarits“, Freitag, 21.20 Uhr, ORF 2

Durch die Berichterstattung rund um den Fall schöpfte die Familie Verdacht, auch wenn bei der Großmutter keine Vermögenswerte fehlten. Sie wandte sich an die Polizei. Nach einer Einvernahme im April hörten sie aber nie wieder etwas von den Beamten. Dann wagte die Familie den Schritt an die Öffentlichkeit. Jetzt wollen der Sohn und die Enkel Klarheit und fordern eine Exhumierung der Leiche. „Wenn es Gewissheit bringt, dann sind wir für eine Exhumierung“, sagt der Sohn.

Laut der ORF-Sendung „Ein Fall für Resetarits“ lässt die Staatsanwaltschaft Krems die Krankenakte bereits von Sachverständigen prüfen. In zwei bis drei Wochen soll über die Exhumierung entschieden werden. Es wäre die dritte in diesem Fall und möglicherweise das nächste Opfer im Giftkrimi.