Ärztekammer-Plakate sorgen für Wirbel

Eine Plakataktion der Ärztekammer Österreich sorgt mitten in den Verhandlungen um die Gesundheitsreform für großen Wirbel. „Unser Spital ist weg - eingespart“ heißt es auf den Plakaten oder „Mein Arzt ist weg“. Die Politik reagiert empört, die Ärztekammer verteidigt die Aktion.

„Müssen wir jetzt immer 100 Kilometer ins nächste Krankenhaus fahren?“ liest man auf dem Plakat, das ab dem 12. November in den Wartezimmern hängen soll. Der Präsident der Ärztekammer NÖ, Christoph Reisner, verteidigt die Aktion. „Die drohende Gesundheitsreform, und ich sage bewusst die drohende Gesundheitsreform, steht uns bevor und die bedroht nicht nur die Ärzteschaft sondern auch die Patienten.“

Politik kritisiert Aktion

Der für die Spitäler zuständige Landeshauptmannstellvertreter Wolfgang Sobotka (ÖVP) ist empört. „Es ist unwahrscheinlich, dass eine Standesvertretung die noch dazu akademisch eine Verantwortung hat, so bewusst Lügen in den Raum setzt und damit die Bevölkerung vollkommen verunsichert.“ Auch Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) hat die Aktion scharf kritisiert. Es werde durch die Reform nicht zu Einsparungen kommen.

Die Ärztekammer sieht das anders - auch durch die Kosten die die elektronische Gesundheitsakte ELGA verursache. Sobotka kontert: es gäbe eine Absichtserklärung dass der Anstieg der Kosten reduziert werde, es werde also stets mehr Geld investiert. Noch gibt es in den Verhandlungen um die Reform des Gesundheitswesens kein Ergebnis, der Streit ist aber schon voll entbrannt.

Links: