Internationale Ermittlungen gegen Kupferdiebe

Fehlendes Kupfer sorgt immer wieder für Verspätungen im Zugsverkehr. Buntmetalldiebstahl ist zu einem „permanenten Kriminalitätsfeld“ geworden. Grenzüberschreitende Kooperation soll den Dieben jetzt das Handwerk legen.

Immer wieder wurden die ÖBB in den vergangenen Jahren Opfer von Kupferdiebstählen. 2,4 Millionen Euro betrug der Schaden österreichweit im Jahr 2011, im ersten Halbjahr 2012 waren es bereits 1,3 Millionen Euro. Die ÖBB wappnen sich schon länger gegen die Diebstähle. „Die Kupferkabel werden mit Mikropunkten versehen, die durch spezielle Geräte erst durch die Polizei oder den Zoll sichtbar werden. Es gibt auch einen Katalog, um das gestohlene Material schneller wieder zuordnen zu können“, sagt Christopher Seif von den ÖBB.

Diebesgut kommt oft nach Ungarn

Wegen der Flut an Diebstählen setzen die ÖBB nicht mehr auf Kupfer. „Überall dort, wo Kupferkabel gestohlen werden, ersetzen wir sie durch Aluminium-Stahl-Legierungen. Auch bei Sanierungen und Neubauten werden diese verwendet, weil sie für die Tätergruppe uninteressanter sind“, sagt Seif. Für die Täter selbst fällt dabei nicht unbedingt viel ab, denn für die vor kurzem sichergestellten 80 Kilogramm Kupferkabel bekommt man laut Bundeskriminalamt beispielsweise ein paar hundert Euro.

Um dem Problem des Kupferdiebstahls Herr zu werden, betreibt das Bundeskriminalamt seit heuer eine enge Kooperation mit den ungarischen Behörden, da ein Großteil des Diebesgutes laut Bundeskriminalamt nach Ungarn transportiert wird. Mit anderen Ländern tauscht sich die Polizei über Interpol aus. Auch bei heimischen Schrotthändlern wird die Ware manchmal abgestoßen.

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