Promillegrenze vor 15 Jahren gesenkt

Vor 15 Jahren wurde die Promillegrenze gesenkt: Drei Sportler einer Basketballmannschaft aus Baden starben, weil ihr Bus von einem betrunkenen Lenker gerammt wurde. Das Parlament senkte kurz danach die Promillegrenze auf 0,5 Promille.

Ein Mann mit 2,1 Promille Alkohol im Blut hatte am 15. November 1997 auf der Westautobahn den Sportbus der Badener Blackjacks gerammt, der mit einer Nachwuchs-Basketballmannschaft unterwegs war. Der Tacho des Autos blieb bei 180 km/h stecken, drei der jungen Burschen starben an den Folgen ihrer Verletzungen. Alle drei waren Schüler des Gymnasiums Biondekgasse. Dort entfachte nach einer Schockstarre ein regelrechter Sturm. Der Elternverein, die Schüler - sie alle machten gemeinsam mobil gegen Alkohol am Steuer und das mit Folgen.

Denn am Mittwoch vor 15 Jahren fällte der Nationalrat die Entscheidung, die weitreichende Konsequenzen für die Verkehrssicherheit hatte.

Demonstration vor dem Parlament in den 1990er Jahren

ORF

Tausende Demonstranten machten mobil, vor dem Parlament marschierten sie mit Transparenten auf, darauf zu lesen: „3 tote Schüler klagen an“.

Seit die neue Promillegrenze in Kraft ist, ging die Zahl der Verkehrstoten bei Alkounfällen kontinuierlich zurück. Waren es etwa im Jahr 1998 noch 17, so waren es im Vorjahr nur noch zehn Menschen, die bei Unfällen ums Leben kamen, die von alkoholisierten Lenkern verschuldet wurden.

Pro Jahr etwa 300.000 Alkotests

Die Zahl der Alkounfälle selbst fiel nicht so eklatant, von 509 im Jahr 1998 auf 446 im Jahr 2011, dafür gibt es allerdings einen Grund. Denn seitdem zählt man mit 0,5 Promille schon als alkoholisiert, früher eben erst mit 0,8 Promille.

Bei den Anzeigen wegen Alkohol am Steuer ist es dasselbe Bild: Die Zahl der Anzeigen seitdem ist mit 7.500 bis 8.000 pro Jahr relativ stabil, die Schwere der Alkoholisierung hat aber deutlich nachgelassen. Die Angst, erwischt zu werden steigt, denn derzeit werden pro Jahr im Schnitt allein in Niederösterreich 300.000 Alkotests durchgeführt.