Feuerwehren: Alle acht Minuten ein Einsatz

Niederösterreichs Feuerwehren haben im Vorjahr 63.776 Einsätze bewältigt und dabei 1.931 Menschen - unter anderem aus brennenden Wohnungen und Unfallwracks - gerettet. Durchschnittlich rückte alle acht Minuten eine Feuerwehr aus.

Die Brandeinsätze stiegen laut der am Dienstag präsentierten Bilanz 2012 um 6,7 Prozent. Betroffen waren nicht nur auffallend mehr landwirtschaftliche Betriebe, sondern - aufgrund der Rekordtemperaturen - auch Wälder.

Rekord bei Sturmeinsätzen

Die Wetterkapriolen schlugen sich weiters in einer Rekordzahl bei Sturmeinsätzen nieder, die um 69,4 Prozent (von 1.406 im Jahr 2011 auf 2.382) zunahmen. Darüber hinaus wurden u.a. 613 Tiere befreit und 9.188 Unfallwracks beseitigt.

Feuerwehreinsatz

BFK Baden / Schneider

Erst Anfang Jänner waren die Feuerwehren in Statzendorf im Sturmeinsatz.

Niederösterreich sei ein Land der Freiwilligen, würdigte Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) das „toll“ funktionierende, flächendeckende System und die qualifizierten Leistungen der knapp 100.000 Mitglieder als unverzichtbar für die Gesellschaft. 8,4 Millionen Arbeitsstunden inklusive der notwendigen 72.000 Übungseinheiten entsprechen - bei einem angenommenen Stundenlohn von 20 Euro - einem Leistungsvolumen von 168 Millionen Euro, das der öffentlichen Hand erspart werde. Im Vergleich dazu koste die Wiener Berufsfeuerwehr im Jahr 150 Millionen Euro.

Förderung für Schützausrüstung

Die Feuerwehr sei ein wesentlicher Sicherheitsfaktor im Land, sprach Pröll von einem „klaren Bekenntnis“ zur Feuerwehr und einem „klaren Nein“ zu Zusammenlegungen von kleinen Ortsgruppen. Er kündigte überdies eine Förderung für Schutzausrüstungen für Jungmitglieder an, und zwar im Ausmaß von 500 Euro bei Übernahme in den Aktivdienst. Das betreffe rund 1.200 Jugendliche jährlich.

97.508 Mitglieder lautete der Stand 2012. 5.323 davon sind Frauen, Tendenz steigend. Landeskommandant Josef Buchta, der sich (laut Feuerwehrgesetz) zu seinem 65. Geburtstag am 16. Februar nach sieben Jahren in dieser Funktion zurückziehen wird, freute sich auch über den um 7,6 Prozent gewachsenen Anteil der Jugendlichen. Das Durchschnittsalter liegt bei 38 Jahren.