Fleisch statt Geld: AKNÖ klagt Fleischer

Im Fall jenes Fleischers, der Löhne seiner Mitarbeiter in Form von Fleischwaren bezahlte, greift die Arbeiterkammer nun hart durch. Sie klagt den Mann auf Zahlung der ausständigen Löhne. Der Fleischer will das nun bekämpfen.

Der Lohnzettel, der der Arbeiterkammer Niederösterreich vorliegt, brachte die Experten zum Staunen. Statt mit Geld wurden die betroffenen Mitarbeiter mit Fleisch bezahlt - der Wert des Fleisches wurde dann einfach vom Lohn abgezogen. „Die Leute haben in diesen Fällen minimalste Zahlungen bekommen, zwischen 250 und 600 Euro für ein viermonatiges Dienstverhältnis, das ist entschieden zu wenig“, sagt Kurt Zach von der Arbeiterkammer.

Insgesamt seien etwa 55.000 Euro ausständig. Die Angestellten selbst hätten angegeben, dass eine Bezahlung mit Fleisch für sie normal und verständlich gewesen sei. Für die Arbeiterkammer Niederösterreich ist das jedoch gegen das Gesetz, sie wird den Fleischer aus dem Weinviertel klagen.

Fleischer will Löhne aus privater Tasche zahlen

Der betroffene Fleischer Johann Jönnemann will das aber so nicht hinnehmen und kündigt gegenüber noe.ORF.at an, dass er das „natürlich massiv bekämpfen“ werde.

„Ich hatte Kontakt mit der Arbeiterkammer, der Bezirksstelle Mistelbach. Da hab ich erst am Montag telefoniert und die hat mich darüber nicht informiert und dieser Dame dort habe ich auch alle Unterlagen, also ein Schreiben an die Mitarbeiter, gesandt, wo ich mich verpflichte die ausstehenden Löhne privat zu zahlen“, so Jönnemann.

Er sei von den Mitarbeitern gebeten worden, sie in Naturalien zu bezahlen. Für den Fleischer sei das nichts Ungewöhnliches. Das geforderte Geld möchte er nun so schnell wie möglich ausbezahlen.

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