Schönheitschirurgie wird Männerthema

Immer mehr Männer legen sich unter das Messer. Bereits jede zehnte Schönheitsoperation lässt ein Mann an sich machen. Laut Experten hat sich diese Zahl in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt. Die Tendenz ist steigend.

Laut einer Studie befürworten mehr als die Hälfte aller unter 30-jährigen Männer die ästhetische Chirurgie. Heutzutage ist es offenbar für viele ganz normal, den Schritt zum Schönheitschirurgen zu wagen, auch für Männer.

„Man sollte sich schön machen“

Johann Lottspeich aus Mödling ist einer dieser Männer, denn obwohl der 63-jährige Mann regelmäßig Sport macht, hat auch er seine Problemstellen. „Diese Knubbeln in den Flanken stören mich und die werden nicht weniger. Das gefällt mir einfach nicht. Auch wenn ich viel trainiere, bleiben sie und warum soll ich damit leben, wenn man sie auch wegmachen lassen kann.“

Also nimmt man die Hilfe der modernen Medizin in Anspruch. Denn das gute Essen und Trinken und der vielleicht doch zu wenig betriebene Sport in der Vergangenheit haben Spuren hinterlassen. Und die gehören beseitigt, das findet auch Alfred Kainz aus Baden. „Man sollte sich für den Partner schön machen. In Zeiten des Stresses ein bisschen eine Aufwertung haben und sagen, okay, jetzt fühle ich mich wieder einmal wohl. Man schaut ein bisschen sportlicher und fescher aus.“

Problemzonen: Bauch und Augenlider

Der Schritt in Richtung Schönheitschirurgie fällt den Männern in den vergangenen Jahren immer leichter. So hat sich die Anzahl an männlichen Patienten verdoppelt. Das Zuviel, das stört, sagt die Schönheitschirurgin Doris Spreitzer. „Meistens ist es wirklich so, dass es lästig ist, weil man müde ist und eh brav trainiert und in gewissen Körperregionen einfach nicht weiterkommt. Und das stört dann und das möchte man anders machen“, so die Schönheitschirurgin.

Das Problem Nummer eins der Männer ist der Bauch, gefolgt von den Augenlidern. Die Männer stehen der Schönheitschirurgie mittlerweile ziemlich offen gegenüber. Dennoch, eine Operation sollte nur nach eingehender ärztlicher Beratung und einem Gesundheitscheck durchgeführt werden, sagt Spreitzer.

„Absolute Kontraindikationen sind wenn jemand zum Beispiel eine Blutverdünnung nimmt, oder wenn man Herzkreislauferkrankungen hat. Das sind Ausschlusskriterien, wo man dem Patienten das dann definitiv abrät.“ Experten schätzen, dass sich auch künftig immer mehr Männer für die Schönheit unter das Messer legen werden.