Feuer im „Kirchenwirt“ offenbar gelegt

Das Feuer im Gasthaus „Kirchenwirt“ in Fels am Wagram (Bezirk Tulln) ist laut Kriminalisten mit großer Wahrscheinlichkeit gelegt worden. Der Schaden beträgt bis zu 400.000 Euro. Ob das Gasthaus jemals wieder aufsperrt, ist ungewiss.

Die Betroffenheit in Fels am Wagram ist groß. Die Gastwirtin und ihre Kinder stehen vor den Trümmern ihrer Existenz. Fenster, Türen und die Einrichtungen wurden bei dem Brand in der Nacht auf Mittwoch völlig zerstört. Die Decke ist zum Teil eingebrochen. Die Kriminalisten gehen davon aus, dass das Feuer höchstwahrscheinlich gelegt worden ist. Der Sachschaden ist beträchtlich und wird mit 300.000 bis 400.000 Euro beziffert.

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Gebäude drohte einzustürzen

Der erste Alarm bei der Feuerwehr ging in der Nacht auf Mittwoch um 1.30 Uhr ein. Nachbarn hatten bemerkt, dass aus den Fenstern des Lokals Flammen schlugen. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte hatte das Feuer bereits mehrere Zimmer im Erdgeschoß erfasst und griff auf das Obergeschoß und den Dachstuhl über. Aufgrund der bedrohlichen Situation - das Gasthaus steht mitten im Ort neben der Kirche - wurde Großalarm ausgelöst.

Augenzeuge Johann Wolf schildert die Ereignisse in der Brandnacht:

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„Als wir eintrafen, schlugen die Flammen aus den Fenstern im Erdgeschoß, wir konnten mit den Löscharbeiten beginnen, mussten aber die Einsatzkräfte dann wieder zurückziehen, weil das Gebäude einzustürzen drohte“, schilderte Einsatzleiter Ferdinand Emsenhuber die Situation. 130 Mitglieder von zwölf Wehren standen mehr als zwei Stunden im Löscheinsatz und bekämpften das Feuer unter Einsatz von Atemschutz. Wegen der enormen Hitzeentwicklung war an einen Innenangriff zunächst nicht zu denken.

Brand brach mitten im Ortszentrum aus

Zunächst war auch unklar gewesen, ob sich Menschen im Haus befunden hatten. Das war nicht der Fall, verletzt wurde niemand. Fünf Familienangehörige, die in der Nähe wohnen, kamen zum Einsatzort. Sie erlitten einen Schock und wurden von einem Kriseninterventionsteam psychologisch betreut, so das niederösterreichische Feuerwehrkommando.