Zwei junge Seeadler mit Ringen markiert
Der Horst der Seeadler befindet sich auf einer 25 Meter hohen Schwarzpappel in den March-Thaya-Auen. Dort war der WWF-Mitarbeiter im Einsatz, um die beiden sechs Wochen alten, hühnergroßen Küken mit Ringen auszustatten. Mitte Juni werden sie dann ausfliegen, durch die Kennzeichnung können die Naturschützer ihre Bewegungen verfolgen und ihre Überwinterungsplätze lokalisieren.
14 Brutpaare leben in Österreich
Diese Erkenntnisse helfen dabei, mehr über das Schicksal jedes einzelnen Tieres herauszufinden und passende Schutzmaßnahmen für die streng geschützten Seeadler zu ergreifen, erläuterte der WWF in einer Aussendung. Bei dem sensiblen Bestand von 14 Brutpaaren österreichweit sei das Überleben jedes einzelnen Individuums wichtig, damit die Art erhalten werden kann. Die wichtigsten Lebensräume für den Seeadler in Österreich sind die March-Thaya-Auen, wo derzeit drei Paare nisten, sowie die Donau-Auen mit vier Brutpaaren.
Die Markierung der Jungadler im Horst sowie das genetische Monitoring gehören zum Seeadler-Schutzprogramm des WWF im Rahmen von „vielfaltleben“, der Artenschutzkampagne des Umweltministeriums. Die Beschriftung der jeweils zwei Ringe (Populations- und individueller Code) lässt sich aus großer Entfernung mit einem leistungsstarken Fernrohr ablesen, sodass die scheuen Vögel ohne Störung kontrolliert werden können.
Bestandskurve zeigt nach oben
Der Seeadler ist Österreichs Wappenvogel und war hierzulande mehr als 50 Jahre lang ausgestorben. Erst im Jahr 2001 glückte die erste Brut in den March-Auen. Seither zeigt die Bestandskurve beim Seeadler kontinuierlich nach oben. Dennoch gebe es immer wieder Rückschläge, wurde auf illegal ausgelegte Giftköder verwiesen, durch die neben Wildtieren auch immer wieder Seeadler verenden - mehr dazu in Mehr Giftköder: WWF hat Jäger im Visier.