Neue Familienstruktur braucht neue Förderung

Vater, Mutter, Kinder: Das klassische Familienbild wankt. Vor sieben Monaten hat Landesrätin Schwarz (ÖVP) die „Denkwerkstatt Familie“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, Familien zu unterstützen und zu fördern. Heute wurde eine erste Bilanz gezogen.

Was eine glückliche Familie definiert, darüber sind sich die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher laut Studie einig: „Ein Haushalt mit Vater und Mutter“. Die Realität sehe aber oft anders aus, Patchworkfamilien und Alleinerzieher seien im Vormarsch, sagte Politologe Peter Filzmaier.

„Es besteht insofern die Herausforderung für die Politik, weil ein deutlich geringerer Prozentsatz, und zwar rund die Hälfte, auch sagt, dass sie das so leben können.“ Das ergab eine Umfrage des österreichischen Institutes für Familienforschung im Jahr 2012.

Schwarz: Acht-Stunden-Tag für Kinder keine Pflicht

Erste Lösungsansätze gibt es bereits, etwa der Ausbau der Nachmittagsbetreuung. Aber, so Landesrätin Barbara Schwarz (ÖVP), müssen Eltern frei wählen können, ob sie diese auch in Anspruch nehmen wollen: „Daher wende ich mich ganz klar gegen eine Art Zwangskasernierung der Kinder.“

Sie spricht sich gegen eine Ganztagsschule aus, „in der man versucht festzulegen, dass ein Schulalltag ein Acht-Stunden-Tag sein muss, in dem ich als Kind gezwungen bin, in der Schule zu sein - ganz egal, ob meine Mutter Zeit für mich hätte.“

Wahlfreiheit für Familien wichtig

Die Wahlfreiheit für zukünftige Familien sei deshalb so wichtig, so Schwarz, weil in der Studie herausgekommen sei, dass 60 Prozent der Jugendlichen im Fall einer Familiengründung eine berufliche Teilzeitlösung anstreben würden. Die Studie „Jugendmonitor“ des Familienministeriums wurde im Auftrag der Landesakademie Niederösterrerichs ausgewertet. Befragt wurden 1.400 niederösterreichische Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 14 und 24 Jahren.

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