Renaturierung der Traisenmündung beginnt

In Altenwörth (Bezirk Tulln) findet am Montagnachmittag der Spatenstich für die Renaturierung der Traisenmündung statt, das österreichweit größte derartige Projekt. Die Traisen gilt als einer der meistregulierten Flüsse im europäischen Zentralraum.

Eine Studie des WWF hat der Traisen vor zwei Jahren unter 15 Flüssen in Deutschland, der Schweiz und Österreich das schlechteste Zeugnis ausgestellt. Zur Hälfte seiner Gesamtlänge ist der Fluss reguliert, vor allem im Mündungsgebiet.

Vor 35 Jahren wurde diese Mündung beim Bau des Kraftwerkes Altenwörth um acht Kilometer flussabwärts verlegt und dabei völlig begradigt, sie fließt seitdem wie in einem Kanal dahin. Das soll sich ändern, kündigt Landesrat Stephan Pernkopf (ÖVP) am Montag an.

„Dieses Projekt ist ein ganz besonders großes, auch europaweit gesehen, mit 26 Millionen Euro Investitionsvolumen und hier wird etwas wieder gut gemacht was vor vielen Jahren vertechnisiert worden ist. Und das soll der Natur insgesamt wieder mehr Raum geben und auch mehr Überflutungsraum bieten“, so Pernkopf.

LIFE-Projekt bringt neues Leben

Mit einem LIFE-Projekt, das vom Kraftwerksbetreiber Verbund gestartet wurde, soll dieser Abschnitt jetzt völlig renaturiert werden. Dabei wird er durch zahlreiche Mäander um vier Kilometer länger und großflächiger werden.

Im Falles eines Hochwassers soll die Traisen dort ein Überschwemmungsgebiet von mehr als 80 Hektar bilden. Den größten Anteil der Kosten von 26 Millionen Euro trägt der Verbund mit Unterstützung von EU, Bund und Land Niederösterreich. „Natürlich gibt es die große Frage ‚Warum machen wir das, besser wäre es doch ein neues Kraftwerk zu bauen‘. Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit der Natur auch etwas zurückzugeben, was ihr gehört hat“, sagt Verbund-Vorstand Michael Amerer.

Im Jahr 2019 soll die Renaturierung abgeschlossen sein.

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