Störche mit Kennringen ausgestattet

Vier junge Weißstörche sind in Marchegg (Bezirk Gänserndorf) mit Kennringen an den Beinen ausgestattet worden. Der Ring soll über die Zugrouten und Winterquartiere der Störche sowie die Qualität ihrer Lebensräume Auskunft geben.

Die erstmalige Beringung der Weißstörche ist Teil der Naturschutzarbeit des WWF in den March-Thaya-Auen. Durch diese Maßnahme könne die Entwicklung des Weißstorchbestandes über viele Jahre verfolgt werden, erklärte die zuständige WWF-Projektleiterin und Biologin Karin Donnerbaum. „Die Störche sind auf eine natürliche Gewässerdynamik angewiesen. Bleiben die jährlichen Überschwemmungen der Auwiesen aus, finden sie zu wenig Nahrung“, betonte Donnerbaum in Bezug auf die Wichtigkeit des Erhaltens des Lebensraums der Tiere.

Biologin holte Jungstörche aus dem Horst

Es habe viel Einsatz gefordert, die großen Vögel zu beringen, wurde betont: Mithilfe eines Krans ließ sich die Biologin in eine Höhe von bis zu 15 Meter in einen der Horste im Schlosspark Marchegg hieven. Dort angekommen packte sie die Jungstörche in weiche Baumwollsäcke, um sie anschließend zu Boden zu bringen. Danach wurden die aus Kunststoff hergestellten Ringe auf die Beine der Vögel gesteckt. Wichtig sei, dies noch vor dem Flüggewerden der Tiere zu machen, denn ab Mitte August würden die Vögel ihre Kolonie verlassen und zum Überwintern in Richtung Südafrika fliegen.

WWF-Video: Beringung der Weißstörche in Marchegg

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Auf den Marchegger Ringen ist eine weltweit einzigartige Zahlen-Buchstaben-Kombination zu finden. Das Kürzel „DER“ stehe für die zuständige Vogelwarte Radolfzell in Deutschland, da es in Österreich keine eigene Warte gebe, so der WWF. Mithilfe dieser Kontaktdaten sei es möglich, den Vogel zu identifizieren, wenn er beobachtet, gefangen oder tot aufgefunden wird.

50 Storchenpärchen haben „Wohnsitz“ in Marchegg

Die Weißstorchkolonie im 1.120 Hektar großen WWF-Auenreservat Marchegg in den March-Thaya-Auen ist die größte baumbrütende ihrer Art in Mitteleuropa. Zehn Prozent der gesamten österreichischen Weißstorchpopulation finden dort seit mehr als 110 Jahren ihr temporäres Zuhause. Jedes Jahr brüten in diesem Bereich rund 50 Paare in bis zu 800 Kilogramm schweren Horsten auf riesigen, Hunderte Jahre alten Eichen auf der Wiese direkt hinter dem Schloss Marchegg und in der umliegenden Au.

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