Polizei forscht Schlepperbande aus

Der Polizei ist ein Schlag gegen eine international agierende Schlepper- und Betrügerbande gelungen. Die Täter sollen mit gestohlenen Kreditkarten-Daten Flugtickets und Bahnkarten gekauft und damit Menschen in die EU gebracht haben.

Die Ermittlungen des Landeskriminalamtes Niederösterreich liefen von Juni 2012 bis Juli 2013. Demnach wurden Schleppungen nicht nur in die, sondern auch innerhalb der EU durchgeführt. Flugtickets dafür wurden unter Verwendung widerrechtlich erlangter Kreditkartendaten bezahlt. Darüber hinaus florierte auch der Handel abseits der Schleppungen. Für „Interessenten“ gab es Flugtickets meistens zur Hälfte des offiziellen Preises.

Der Kreditkartenbetrug wurde laut den Ermittlern nur in wenigen Fällen von Airlines beziehungsweise den Instituten erkannt. Zugfahrkarten wurden ebenfalls erstanden und weiterverkauft. Sämtliche Buchungen erfolgten über das Internet. Insgesamt 52 Betrugshandlungen mit Kreditkarten konnten die Kriminalisten der Bande nachweisen.

Haupttäter zu 20 Monaten Haft verurteilt

Zwei mutmaßliche Haupttäter wurden bereits im November 2012 in Wien festgenommen. Für einen Komplizen, der sich zwischenzeitlich nach Norwegen abgesetzt hatte, klickten im April die Handschellen. Bei Hausdurchsuchungen wurde auf PCs zweier Beschuldigter außerdem kinderpornografisches Material sichergestellt. Das Landesgericht Korneuburg verhängte gegen die sechs Männer Haftstrafen verhängt. Der Haupttäter muss 20 Monate hinter Gitter. Einer seiner Komplizen, der von Wolkersdorf im Weinviertel aus operierte, wurde zu 15 Monaten Haft verurteilt.