EVN reduziert Tempo im Ausland

Die EVN will sich in den nächsten Jahren vor allem auf ihren Heimmarkt konzentrieren, das sagte Vorstandssprecher Peter Layr am Donnerstag bei der „Gewinn“-Messe in Wien. Das Tempo im Ausland wolle man hingegen rausnehmen.

Heimmärkte des niederösterreichischen Energieversorgers seien Österreich und Süddeutschland, so Vorstandssprecher Peter Layr. Hier werde man große Investitionen tätigen, „einerseits in die Netze, die ein sehr stabiles Geschäftselement sind, aber auch um die Erneuerbare Energie abtransportieren zu können“. Andererseits werde man in die erneuerbaren Energien selbst investieren, „primär Windkraft, weil da ist es am ehesten marktkonform von der Preisgestaltung her“, sagte Layr.

„Sind mit Energie Allianz sehr erfolgreich“

Auch am Endkundenmarkt werde man weiter „draufbleiben, wo wir in der Kooperation Energie Allianz mit unseren Wiener und burgenländischen Partnern sehr erfolgreich sind“. Bei den thermischen Kraftwerken sei man mit dem deutschen Kraftwerk Walsum „für die nächsten zehn, fünfzehn Jahre gut ausgestattet“. Investitionen in Wasserkraftwerke in Österreich oder Süddeutschland seien aber möglich.

Im Ausland will die EVN „Tempo rausnehmen“. Die Expansion sei für das Unternehmen wichtig gewesen für das Know-how, für die Mitarbeiter und für das Selbstverständnis. Es seien „viele gute Dinge geschaffen worden, die bislang positive Ergebnisse gebracht haben“, es sei aber nicht alles gut gelaufen, „da sind wir jetzt dabei gegenzusteuern beziehungsweise zu schauen, was kann man reparieren, wovon trennt man sich wieder“, sagte Layr.

Die Energiewende in Deutschland - hier seien die als gründlich bekannten Deutschen „etwas zu gründlich“ gewesen - gebe der EVN die Chance „unsere Kraftwerke im süddeutschen Raum als stabiles Element zu verkaufen und so doch auch Deckungsbeiträge zu erwirtschaften“.

„Der Talboden ist insgesamt erreicht“

Die Perspektive für die EVN-Aktie in den nächsten paar Jahren sieht Layr positiv, „wenn diese Verwerfung auf den Energiemärkten, vor allen Dingen am Strommarkt durch das deutsche Erneuerbare-Gesetz repariert wird“. Dann hätten auch konventionelle Produktionsanlagen wieder eine bessere Zukunft. Dann werde sich auch der Kurs wieder stabilisieren. „Ich glaube, der Talboden ist insgesamt erreicht.“ Das operative Geschäft der EVN sei „auf gutem Niveau stabil, das wird es auch in der nächsten Zeit bleiben“.

Links: