Bachinger warnt vor „Schreckensszenario“

Sollte es nicht bald bei den Krankentransporten zu einer Einigung zwischen Rettungsdiensten und Krankenkasse geben, könnte für Patienten künftig eine Gebühr fällig werden. Patientenanwalt Gerald Bachinger warnt vor einem „Schreckensszenario“.

Wird ein Patient derzeit von einem Krankenwagen abgeholt, bezahlt die Gebietskrankenkasse dem Rettungsdienst den Transport. Für den Patienten enstehen weder ein zusätzlicher Aufwand noch Kosten. Das könnte sich aber ändern, denn die Rettungsdienste haben den Vertrag mit der Kasse gekündigt. Sie beklagen Verluste, weil die Tarife seit acht Jahren nicht mehr angepasst worden seien - mehr dazu in Rettungen kündigen Kassenverträge.

Gerald Bachinger

ORF

Bachinger: „Appelliere an die Vernunft der Verhandlungspartner“

Wird man sich bis Jahresende nicht einig, könnte der Patient zur Kasse gebeten werden. Patientenanwalt Gerald Bachinger spricht von einem „Schreckensszenario, weil dann bei bestimmten sozial benachteiligten Schichten, die ohnehin schon jeden Euro umdrehen müssen, möglicherweise Gedanken im Kopf sind, ob sie sich die Rettung noch leisten können. Vielleicht überlegen sie dann, ob sie den Notruf 144 anrufen oder selbst mit dem Auto fahren.“

„Papierkrieg“ für Rettung und Patienten

Außerdem würde ein zusätzlicher „Papierkrieg“ auf Rettung und Patienten zukommen, meint Bachinger. Der Rettungsdienst müsste dem Patienten eine Rechnung ausstellen, die dieser dann bei der Kasse einreichen müsste. Danach würde er „einen kleineren oder größeren Teil rückerstattet bekommen“. Sowohl Patienten, als auch die Rettungsdienste hätten also einen zusätzlichen Aufwand, so Bachinger.

Bachinger verstehe, dass die Rettungsdienste eine Anpassung der Tarife verlangen. Beide Seiten hätten betriebswirtschaftliche Argumente, „die nachvollziehbar sind“, so Bachinger. Er appelliert, wie er sagt, an die Vernunft beider Verhandlungspartner.