„Juden-Sager“: Bürgermeister tritt zurück

Der Bürgermeister von Gföhl (Bezirk Krems), Karl Simlinger (ÖVP), hat seinen Rücktritt mit Jahresende angekündigt. Er wurde am Donnerstag mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Er soll sich in einer Stadtratssitzung antisemitisch geäußert haben.

Simlinger teilte am Freitag in einer Aussendung mit, dass er mit Jahresende das Bürgermeisteramt übergeben werde. Zu den Vorwürfen seines Stadtratskollegen Günter Steindl (SPÖ) sagte er, er habe sich in der Hitze der Diskussion über ein geplantes Asylheim zu einer Aussage verleiten lassen, „die meinem Weltbild und meiner persönlichen Einstellung eklatant widerspricht. Es liegt mir fern, Menschen zu verletzen“, heißt es weiter. Sollte das dennoch eingetreten sein, entschuldige er sich in aller Deutlichkeit.

Hintergrund ist die Diskussion über die geplante Unterbringung von Asylwerbern in Meisling, einem Ortsteil von Gföhl. Konkret war es folgende Aussage, die Simlinger laut Steindl bei der letzten Stadtratssitzung von sich gegeben haben soll: „Mir gehen die scheiß Asylanten sowieso am Oarsch, aber schuld sind die Pressefritzen. Die gehören aufgehängt, de san wia de Juden“ - mehr dazu in Gföhl: Aufregung um Judensager. Simlinger werde sein Amt mit 31. Dezember, gleichzeitig mit seinem beruflichen Ruhestand, niederlegen, hieß es in der Aussendung von Freitag.