Aufregung um Lehrer in Seitenstetten

Am Stiftsgymnasium Seitenstetten herrscht Aufregung um einen Lehrer. Der Pädagoge hatte sich laut einer Aussendung vom Montag in einem Leserbrief eine „unerhörte verbale Entgleisung“ gegenüber „profil“ geleistet.

"Sie gehören ja aus dem Verkehr gezogen und sterilisiert, damit sich so etwas nicht auch noch weitervermehrt. Ihre Redaktion gehört angezündet und eingeäschert und das Hetzblatt ‚Profil‘ verboten“, so die Äußerungen des Lehrers, von denen sich Schulerhalter und Direktion des Stiftsgymnasiums Seitenstetten „ganz klar“ distanzieren, wie die APA berichtet.

Abt Petrus Pilsinger und Direktor Josef Wagner betonten am Montag, der Pädagoge, „der seit rund 25 Jahren am Stiftsgymnasium Seitenstetten als Lehrer arbeitet, hat durch eine unerhörte verbale Entgleisung erreicht, in der letzten Ausgabe des Nachrichtenmagazins ‚Profil‘ zitiert zu werden. In diesem Leserbrief finden sich Formulierungen, die nicht mit dem Geist und der Tradition des Stiftsgymnasiums und des Stiftes Seitenstetten übereinstimmen. Die verwendeten Aussagen, die an die unselige Zeit der NS-Diktatur erinnern, stehen in schroffem Gegensatz zur Geschichte unserer Schule, die zur Zeit des nationalsozialistischen Regimes von 1938 bis 1945 aufgehoben war, und widersprechen völlig den Bildungszielen unseres Gymnasiums, das religiös und humanistisch geprägt ist.“

Schule: „Aussagen durch nichts zu entschuldigen“

Der Lehrer werde sich schulintern seiner Verantwortung stellen müssen, der Landesschulrat für Niederösterreich sei über die Aussagen bereits informiert, hieß es aus Seitenstetten weiter. "Die von ihm als Privatperson in völlig überzogener Erregung getätigten Aussagen sind durch nichts zu entschuldigen, wir bedauern sie sehr, und sie haben mit der Linie unserer Schule in keinster Weise etwas gemeinsam.“

Entsetzt zeigte sich am Montag auch SPÖ-Bildungssprecher Elmar Mayer. „Wer so spricht, hat sich als Pädagoge für Kinder und Jugendliche disqualifiziert und ist an einer Schule untragbar.“ Mayer forderte die sofortige Suspendierung des Lehrers, der auch ÖVP-Gemeinderat sei. Politisch hat der Lehrer des Stiftsgymnasiums Seitenstetten laut Gerhard Karner, Landesgeschäftsführer der Volkspartei NÖ, „von sich aus die notwendigen Konsequenzen gezogen“. Er habe seinen Rücktritt als Gemeinderat ebenso wie als Gemeindeparteiobmann angekündigt.

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