Mostviertler bauten „Spital im Busch“

Emeka Emeakaroha stammt aus Nigeria und ist heute Pfarrer in Obergrafendorf (Bezirk St. Pölten). Er initiierte, gemeinsam mit der Mostviertler Bevölkerung, die Errichtung eines Spitals in seinem früheren Heimatland.

Umunohu in Ostnigeria, das früheren Biafra: Hier gibt es nur kleine Dörfer, kaum Infrastruktur, das nächste Krankenhaus ist weit entfernt und für die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung viel zu teuer. Hier hat sich der Obergrafendorfer Pfarrer Emeka Emeakaroha, der selbst aus Nigeria stammt, seinen großen Traum erfüllt. „Bei meinem Geburtstag habe ich meinen Freunden gesagt: Ich möchte keine Geschenke, ich möchte ein Spital bauen“, so Emeakaroha.

Ärztin untersucht Augen einer Afrikanerin

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In Umunohu gibt es jetzt erstmals medizinische Versorgung.

Durch private Spenden finanziert

Dem Pfarrer ist es - weit über seine Gemeindegrenzen hinweg - gelungen, Menschen für das Spitalsprojekt in Umunohu zu begeistern. Es wurde ausschließlich mit privaten Spendengeldern finanziert. Ein wichtiger Finanzier für das Krankenhaus ist die Fastenaktion der Diözese Sankt Pölten.

Sendungshinweis:

Eine „Dokumentation am Feiertag“ aus dem ORF Landesstudio Niederösterreich zeigt die Geschichte des Projekts: 17.40 Uhr, 6.1.2014, ORF 2.

Bis das Spital realisiert werden konnte, galt es zahlreiche Höhen und Tiefen sowie sprachliche und kulturelle Barrieren zu überwinden. „Der Mentalitätsunterschied zwischen einem Europäer und einem Afrikaner ist so groß, dass da mitunter Schwierigkeiten auftreten können“, schildert Thomas Macho, der das Projekt als Regisseur für die ORF-Dokumentation „Von Mensch zu Mensch - das Spital im Busch“ begleitet hat, „beispielsweise ist der Container, in dem das gesamte Spitalsmaterial enthalten war, um eine Woche zu spät angekommen. Für einen Österreicher ist eine Woche eine Katastrophe. Für die Afrikaner war eine Woche nichts.“

Viele Menschen vor Krankenhaus in Afrika

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Der Ansturm bei der Eröffnung war groß

Nach drei Jahren Bauzeit eröffnet

Doch die Arbeit der vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer hat sich ausgezahlt: Vor wenigen Monaten konnten österreichische Ärzte, Optiker und Krankenschwestern – die auf eigene Kosten und im unbezahlten mehrwöchigen Urlaub nach Ost-Nigeria gereist sind – das „Madonna Austria Hospital“ in Betrieb nehmen. Nach dreijähriger Bauzeit gibt es damit erstmals die Chance auf medizinische Versorgung in dieser Region.