Küng: „Bischof Krenn war sehr mutig“

Der am Samstag verstorbene St. Pöltner Altbischof Kurt Krenn war wegen einer schweren Krankheit zuletzt nicht mehr öffentlich aufgetreten. Klaus Küng, sein Nachfolger als Bischof, hat ihn auf dem letzten Weg begleitet: „Bischof Krenn war sehr mutig“.

Der St. Pöltner Altbischof Kurt Krenn ist am Samstagabend nach langer schwerer Krankheit im 78. Lebensjahr in Gerersdorf (Bezirk St. Pölten) verstorben. Krenn war 13 Jahre lang, von 1991 bis 2004, Bischof der Diözese St. Pölten. Er verbrachte seine letzten Monate in der Pflegestation des Gerersdorfer Schwesternkonvents.

Küng: „Er hat nie einen Konflikt vermieden“

Krenns Amtszeit war überschattet von heftigen Kontroversen um seine Person, seinen Stil und seine Aussagen. Im Leben jedes Menschen gebe es Licht und Schatten, sagte der der St. Pöltner Diözesanbischof Klaus Küng, im Leben Krenns überwiege für ihn jedoch das Licht.

„Ich hatte immer große Hochachtung vor ihm, und wir haben uns eigentlich gut verstanden“, so Bischof Küng gegenüber noe.ORF.at. „Er war jemand, der sehr, sehr mutig war. Er hat eigentlich nie einen Konflikt vermieden, was dann natürlich auch Konflikte ausgelöst hat. Er war schon jemand, der die Kirche sehr geliebt hat und auch die Wahrheit. Er ist auch den Problemen nicht ausgewichen, das haben wohl auch viele geschätzt, auch wenn es gleichzeitig Auslöser für Probleme gewesen ist“, erklärte Bischof Küng.

Im Gespräch mit Radio NÖ-Reporter Thomas Koppensteiner schildert Bischof Klaus Küng seine letzte Begegnung mit Altbischof Kurt Krenn:

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Schönborn: „Seine Geradlinigkeit wurden anerkannt“

Der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn bezeichnete den verstorbenen Altbischof Kurt Krenn als Menschen, dessen Wirken „zu manchen Kontroversen geführt“ habe. „Freunde wie Gegner“ hätten jedoch „seinen Mut und seine Geradlinigkeit anerkannt“, wurde Schönborn am Samstagabend von Kathpress zitiert.

„Er hat sich nie gescheut auch schwierige Themen und das Widerständige der kirchlichen Lehre gegen den Mainstream zu argumentieren und zu verteidigen“, so der Kardinal. Auf diese Weise habe Bischof Krenn immer wieder gerade für Menschen, die seiner Glaubensüberzeugung fern standen, ein „spannender Gesprächspartner“ sein können.

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Die österreichischen Bischöfe werden am Montag bei der Messe im Petersdom in Rom für den verstorbenen Altbischof Kurt Krenn beten und seiner gedenken, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz.

Pröll: „Ein streitbarer Mann mit Handschlagqualität“

„Kurt Krenn war ein streitbarer Mann der Kirche mit Handschlagqualität“, sagte Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) zum Tod des ehemaligen Bischofs von St. Pölten. „Die Zusammenarbeit der Diözese und des Landes Niederösterreich fand unter Krenn auf sehr korrekte Weise statt“, so der Landeshauptmann.

„Bischof Krenn war geprägt durch hohen Intellekt und durch starke Werthaltung, der er in kontroversiellen Diskussionen Ausdruck verlieh. Er respektierte die klare Trennung zwischen Kirche und Staat und prägte dadurch in Niederösterreich eine kooperative Linie beider Institutionen“, wird Pröll in der Landeskorrespondenz zitiert.

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