Ärztekammer: Medikamente in Ordinationen

Eine Forderung der Ärztekammer Niederösterreich lässt die Wogen hochgehen: Medikamente sollen künftig auch in Ordinationen abgegeben werden, nicht nur in Ausnahmefällen bei Landärzten. Die Apotheker sind gegen diesen Vorstoß.

Die Ärztekammer Niederösterreich argumentiert, dass dieses Modell schon in der Schweiz praktiziert werde, und lud Journalisten ein, sich das Zürich-Modell anzusehen. In fast der Hälfte aller Schweizer Kantone dürfen Ärzte direkt in der Praxis Medikamente an ihre Patienten verkaufen. Ein System, dass nun auch die Ärztekammer Niederösterreich interessiert.

Ärztekammer hat bereits Modell ausgearbeitet

Man habe bereits ein Modell ausgearbeitet, sagt Christoph Reisner, Präsident der Ärztekammer: „In unserem Konzept ist es angedacht für alle Ärzte, die es wollen, auch für den städtischen Bereich. Wir haben erhoben - und das ist für mich wirklich überraschend - dass selbst in einer Großstadt wie Wien knapp 50 Prozent der befragten Patienten sich die Medikamentenabgabe direkt beim Arzt wünschen.“

Apothekerkammer: „Zu Lasten der Patienten“

Die Apothekerkammer Niederösterreich bezeichnet den Vorstoß als Eindringen in ihre Kernkompetenz. Das Recht zur Medikamentenabgabe für jeden Arzt wäre ein Systemwechsel, der nichts bringe und zu Lasten der Patienten gehe, sagt Heinz Haberfeld, Präsident der Apothekerkammer Niederösterreich. Die flächendeckende Versorgung mit Apotheken wäre damit gefährdet, so Haberfeld.

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