25 Jahre nach Fall des Eisernen Vorhangs

Der Fall des Eisernen Vorhangs war ein historisches Ereignis, das Millionen Menschen die langersehnte Freiheit gebracht hat und Niederösterreich war hautnah dabei. Vor 25 Jahren, wurde aus der toten Grenze zum ehemaligen Ostblock eine offene.

„Es ist ein unbeschreibliches Gefühl“ oder etwa „40 Jahre lang habe ich auf diesen Augenblick gewartet“ - das sagten jene Menschen, die am 4. Dezember von der Tschechoslowakei nach Österreich fahren konnten. Die Freude war überschwänglich als sich die Grenzbalken öffneten, kilometerlang war die Schlange vor den Grenzübergängen. 1989 veränderte der Fall des Eisernen Vorhangs das Antlitz Europas.

Fall des Eisernen Vorhangs
Am 4. Dezember 1989 konnten die Menschen aus der ehemaligen CSSR erstmals ohne Visum nach Österreich reisen. Der Eiserne Vorhang, ein 573 Kilometer langer Stacheldrahtzaun, der die beiden Länder jahrzehntelang trennte, fiel und die Grenzbalken gingen auf.

Die Nachkriegsordnung, die Europa in zwei Hälften teilte, wurde überwunden. 40 Jahre lang trennte der Eiserne Vorhang die Menschen, ehe der zwei Meter hohe Stacheldraht an der Grenze abgebaut wurde. Bei einem großen Fest der Begegnung in Haugsdorf und Laa an der Thaya wurde der Stacheldraht nochmals symbolisch durchschnitten. Tausende Menschen feierten gemeinsam.

„Es geht heute schlicht und einfach darum, dass für die Menschen entlag der 400 Kilomter langen Grenze zwischen Niederösterreich und der CSSR ein jahrzehntelanger Wunsch in Erfüllung gegangen ist“, sagt der damalige Landeshauptmann Siegfried Ludwig.

Eiserner Vorhang

APA/Andreas Tröscher

„Tante Ingrid, bitte setz Dich hin - ich bin geflüchtet“

Schon im Sommer 1989 bekam der Eiserne Vorhang Risse, zuerst in Ungarn. Die Außenminister Alois Mock und Gulay Horn durchschnitten den Stacheldraht. Danach flüchteten hunderte DDR-Bürger von Ungarn nach Österreich. „Tante Ingrid, bitte setz dich jetzt nicht auf den Hintern, ich bin über Ungarn nach Österreich geflüchtet“, sagte ein junger Mann aus der damaligen DDR.

Ermöglicht wurde dieses Paneuropa-Picknick, weil die ungarischen Grenzsoldaten einfach wegsahen. Die Entwicklung ließ sich in ganz Europa nicht mehr aufhalten, am 9. November fiel die Berliner Mauer. In Niederösterreich erfüllte sich die einst tote Grenze nach und nach mit Leben. Niederösterreich lag nicht mehr am Rand der freien Welt sondern im Herzen des neuen, freien Europas.