Aigner und Pröll würdigen Holleins Werk

Stararchitekt Hans Hollein ist am Donnerstag im Alter von 80 Jahren gestorben. Das einzige Museum, das Hollein in Österreich plante, ist das Landesmuseum in St. Pölten. Dessen Direktor Carl Aigner und Landeshauptmann Pröll würdigen das Werk Holleins.

Hans Hollein feierte erst am 30. März seinen 80. Geburtstag. Er war seit 1985 Österreichs einziger Träger des renommierten Pritzker-Preises und einer der Weltstars der Architektur. Er zeichnete für zahlreiche spektakuläre Bauten von New York bis zum Wiener Stephansplatz verantwortlich - mehr dazu in „Einer der Vollender der Moderne“ (news.ORF.at).

„Bogen von der Moderne in die Postmoderne“

Neben der „Welle“, die sich auch im charakteristischen Schwung des Vordachs des Niederösterreichischen Landesmuseums wiederfindet, hat Hollein auch der Typus der „Wolke“ immer fasziniert. „Was mich an Hans Hollein immer fasziniert hat, ist, dass er so vieles in einem war. Er war Architekt, als Architekt gleichzeitig auch Bildhauer, als Bildhauer gleichzeitig auch Architekturtheoretiker und als Architekturtheoretiker gleichzeitig auch bildender Künstler“, würdigt Carl Aigner, Direktor des Landesmuseums, das Schaffen des Stararchitekten. Hollein habe den Bogen von der Moderne in die Postmoderne gespannt.

Das Landesmuseum war Holleins erstes Bauwerk in Niederösterreich, er habe zu diesem ein emotionales Verhältnis gehabt, sagt Aigner: „Er hatte das Projekt zunächst doppelt so groß projektiert, und wenn ein Architekt einen Bau in seiner Dimension plant und dann in eine Redimensionierung gehen muss, ist das auch ein schmerzhafter Prozess. Aber wir dürfen sagen, dass Hollein einen einmaligen Museumsneubau geschaffen, den einzigen, den er in Österreich realisieren konnte, und der sich durch seine Plastizität und seine Formenvielfalt auszeichnet. Hier ist Hollein nicht nur Architekt, sondern auch Bildhauer gewesen. Wir leben in einem Kunstwerk und dürfen hier arbeiten.“

Der Landeshauptmann von Niederösterreich, Erwin Pröll (l.) und Architekt Hans Hollein im Rahmen der Grundsteinlegung für das NÖ Landesmuseum in St. Pölten am 15. Sep. 2000.

APA / Gerald Lechner

Landeshauptmann Pröll und Architekt Hans Hollein bei der Grundsteinlegung für das Landesmuseum am 15. Sep. 2000

Hans Hollein wirkte auch an der Planung des Regierungsviertels mit, 2004 wurde ihm von Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) das Goldene Komturkreuz des Ehrenzeichens für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich verliehen. „Hans Hollein war ein Meister seines Fachs, der Niederösterreich nachhaltig geprägt hat“, sagt Pröll. Hollein habe für Niederösterreich Meilensteine gesetzt: „Ein ganz deutliches Signal seines Wirkens ist das Landesmuseum als prägender Teil des Regierungsviertels. Das Lebenswerk von Hans Hollein ist auf der ganzen Welt bekannt und anerkannt. Er hat mit seiner Architektur aber auch Niederösterreich reicher und vielfältiger gemacht“, sagt Pröll.

Links: