Raupenplage in Wachauer Weingärten

Die Winzer in der Wachau haben derzeit mit einer Raupenplage zu kämpfen. Die Raupe des Eulenfalters hat sich durch die jungen Triebe der Weinreben gefressen. Viele Winzer müssen mit Ernteeinbußen rechnen.

Der Eulenfalter pflanzt sich im Sommer fort und legt seine Eier in der Erde ab, bis im darauffolgenden Frühling die gefrässigen Raupen auftauchen. Diese sind zwischen fünf und sieben Zentimeter groß, wenn sie sich das erste Mal zeigen. Dieses Jahr konnten sich die Schädlinge besonders gut entwickeln, weil der Winter zu trocken und zu warm war.

Auch der milde Frühling trug zur Plage durch die Eulenfalter-Raupe bei. „Unsere Reben haben schon sehr früh mit dem Austrieb begonnen. Dann kam ein Temperatursturz und die Entwicklung blieb für einige Wochen stehen“, erklärt Erhard Kührer von der Weinbauschule Krems. "Dadurch hatte die Erdraupe ideale Bedingungen, um einen Schaden anzurichten.“

Schäden durch Eulenfalter-Raupe in Wachauer Weingärten

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Die Raupen haben junge Triebe der Weinreben abgefressen.

Nachtaktive Raupen schwer zu bekämpfen

Die Erdraupen fühlen sich speziell in den Terrassenweingärten der Wachau wohl, weil sie hier Weinlaub und Rebholz als Unterschlupf vorfinden. Die Schädlinge sind ein Meister im Versteckspiel, sie kommen nur in der Nacht zum Vorschein. „Die beste Maßnahme ist das Absammeln oder dass man die Bereiche, wo sie sich zurückziehen – das Laub - entfernt“, erklärt Erhard Kührer von der Weinbauschule Krems.

Winzer Karl Stierschneider aus Weißenkirchen (Bezirk Krems-Land) hatte die Raupe in den letzten Jahren mit dieser Methode im Griff. „Wir haben das Laub immer im Frühjahr weggeblasen. Damit haben die Tiere keinen Unterstand. Nur heuer ist die Situation mit einem frühen Austrieb anders“, sagt Stierschneider. „Wir dachten, es treibt durch und der Raupe davon. Dem war leider nicht so. Das kam ins Stocken und es war dann zu spät, das Laub zu entfernen, weil das Gras durchgewachsen ist. So haben wir auch gewisse Schäden.“

verpuppte Eulenfalter-Raupe

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Mittlerweile haben sich die meisten Raupen verpuppt. Aus ihnen entstehen später Eulenfalter.

Die meisten Winzer in der Wachau werden mit einem Ausfall von bis zu zehn Prozent rechnen können. In besonders stark betroffenen Weingärten sind sogar Ernteausfälle von bis zu 50 Prozent zu erwarten. Immerhin dürfte aber die Gefahr vor weiteren Schäden für heuer gebannt sein. Die meisten Raupen haben sich nämlich schon verpuppt.

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