Psychotherapie auf „Krankenschein“

Seit elf Jahren gibt es in NÖ Psychotherapie auf „Krankenschein“, seit Jahresbeginn gilt für Kinder und Jugendliche ein unlimitierter Zugang. 95.000 Therapiestunden wurden auf Kassenkosten 2013 aufgewandt. Deutlich mehr als je zuvor.

Immer mehr Menschen sind von einer psychischen Erkrankung betroffen. Alleine im Jahr 2013 waren laut einer aktuellen Statistik der Gebietskrankenkasse fast 18.000 Personen wegen psychischer Beschwerden im Krankenstand.

Steigender Leistungsdruck in der Arbeitswelt

Ein Trend, der auch auf den steigenden Leistungsdruck in der Arbeitswelt zurückzuführen sei, sagt Gesundheitslandesrat Maurice Androsch (SPÖ). "Noch nie war der Druck so groß, flexibel zu sein, immer da zu sein, punktgenau liefern oder Dienstleistungen anbieten zu können. Das Tempo in der Arbeitswelt ist wesentlich größer geworden und hat sich massiv beschleunigt“, so Androsch im Zuge einer Pressekonferenz am Donnerstag.

Frau im Blazer vergräbt ihr Gesicht in ihre  Hände

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Akzeptanz in Bevölkerung steigt

Immer mehr Menschen nehmen mittlerweile bei psychischen Problemen auch Hilfe in Anspruch. Auch die Akzeptanz in der Bevölkerung für psychische Probleme steige, sagt der Generaldirektor der Niederösterreichischen Krankenkassen, Jan Pazourek. „Diese Frage der Stigmatisierung löst sich zunehmend auf, ist aber noch immer ein Problem. Und vor diesem Hintergrund freut es mich, dass die Zahl der Personen, die in eine Psychotherapeutische Behandlung gefunden haben, so außerordentlich gestiegen ist.“

Das zeige sich auch bei der seit dem Vorjahr eingerichteten Clearingstelle für Psychotherapie, bei der die Fäden für die Vergabe von Therapieplätzen zusammenlaufen. Die Versorgungsqualität im Bereich der Psychotherapie war in Niederösterreich noch nie so gut wie heute", sagt der stellvertretende Obmann der Gebietskrankenkasse, Michael Pap.

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